25.04.2024

Radio SRF

Studiotechnik wird während Sendebetrieb ersetzt

Fertig mit Hardware-Ausfällen und mangelden Ersatzteilen: Bis Ende Juni soll das Radiostudio Bern – wie bereits die anderen grossen SRF-Standorte –mit neuer Technik ausgerüstet sein. Das bringe Vorteile für die Zusammenarbeit. Und man erhofft sich Einsparungen.
Radio SRF: Studiotechnik wird während Sendebetrieb ersetzt
Die Studiotechnik, wie sie hier auf dem Bild von 2020 zu sehen ist, wird gegenwärtig im Radiostudio Bern ausgetauscht. (Bild: Keystone/Christian Beutler)

Von einer «Operation am offenen Herzen» schrieb kürzlich «Echo der Zeit»-Moderatorin Christina Scheidegger in einem Newsletter. Damit meinte sie den Ersatz der Studiotechnik, wie er derzeit im Radiostudio Bern erfolgt. Am Sender hört man nichts davon, obwohl die Operation eben am offenen Herzen erfolgt, also ohne den Radiobetrieb zu unterbrechen. Bis Ende Juni sollte die Neuinstallation abgeschlossen sein, erklärt Dieter Ackermann, Leiter Medientechnologie Bern, auf Anfrage von persoenlich.com.

«Zenit bereits überschritten»

«Die im SRF-Radiostudio Bern eingesetzte Technik hat ihren Zenit erreicht beziehungsweise bereits überschritten», nennt Ackermann den Grund für den Austausch. Das zeigt sich etwa daran, dass bisweilen die Hardware ausfällt oder dass Ersatzteile allmählich Mangelware sind und selbst das eigene Reservematerial nicht mehr richtig funktioniert.

Neu installiert SRF Mischpulte mit Komponenten des Herstellers DHD. Sie lösen die bisherigen Studer-Mischpulte ab. Bei den anderen Radiostandorten in Zürich und Basel fand der Wechsel bereits statt. «Dies ermöglicht die Nutzung von Synergien im Betrieb und beim Support», teilt Medientechnologie-Chef Ackermann mit. Das System ist redundant aufgesetzt mit zwei Zentraleinheiten, die im sogenannten Havarieverbund betrieben werden. «Bei einem Ausfall einer der beiden Cores schaltet dieses nahtlos auf den zweiten um», erklärt Ackermann.

Keine Einsparungen beim Personal

An der Arbeit der Moderatorinnen und Moderatoren am Mikrofon ändert die neue Hardware nichts. Dem Personal wurde versprochen, dass Einsparungen beim Personal nicht das Hauptziel der neuen Technik seien. So werden zum Beispiel das «Rendez-vous» und das «Echo der Zeit» auch weiterhin nicht in Selbst-Fahrtechnik gesendet, sprich: Ein Techniker betreut die Sendung.

Die Arbeit erleichtert die neue Technik aber insofern, als dass sie sicherer und stabiler laufen sollte. Ausserdem finden die Radioleute nun an allen SRF-Standorten dieselbe Technologie mit praktisch identischer Implementation. «Das bringt grosse Vorteile für die standortübergreifende Zusammenarbeit», teilte Dieter Ackermann mit. Die einzelnen Standorte profitierten zudem vom gegenseitigen Austausch der betrieblichen Erfahrungen und vom Support.

«Ziel ist lange Einsatzdauer»

Die Vereinheitlichung sollte sich auch kostenmässig lohnen. «Durch das Nutzen von Synergien in Betrieb und Support ist mit finanziellen Einsparungen zu rechnen», so Ackermann. Genaue Zahlen nennt SRF keine. Die Evaluation einer neuen Studiotechnik basierte «vor allem auch auf wirtschaftlichen Überlegungen wie den Kosten, der Sicherstellung eines nachhaltigen Betriebs und einer möglichst langen Einsatzdauer».


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