14.08.2014

Orell Füssli

Trotz mehr Umsatz noch immer in den roten Zahlen

Sicherheitsprobleme, Druckfehler und Maschinenstillstände waren die Gründe.
Orell Füssli: Trotz mehr Umsatz noch immer in den roten Zahlen

Orell Füssli kämpft noch immer mit roten Zahlen. In der ersten Jahreshälfte vergrösserte das Industrie- und Handelsunternehmen den Betriebsverlust gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Millionen Franken auf 4,0 Millionen Franken. Der Umsatz verbesserte sich dagegen um 2,1 Prozent auf 131,2 Millionen Franken.

Weiterhin ein Sorgenkind bleibt der Sicherheitsdruck, das einstige Standbein des Konzerns. Bis Ende Juni stieg der Betriebsverlust der Banknotendruckerei auf 3,3 Millionen Fanken an , wie Orell Füssli am Donnerstag mitteilte. Bereits im ersten Vorjahressemester hatte diese Sparte 2,0 Millionen Franken Verlust eingefahren.

Druckfehler, Produktionsengpässe sowie Sicherheitsprobleme hatten das Betriebsergebnis im letzten Jahr ins Minus rutschen lassen. Zudem musste das Unternehmen für den Diebstahl von 1'800 nicht ganz fertigen Tausendernoten haften. Orell Füssli druckt unter anderem für die Schweizer Nationalbank Banknoten. Die Herausgabe der neuen Schweizer Banknoten verzögert sich jedoch auf frühestens 2015. Eigentlich hätte eine erste Serie bereits vor vier Jahren in Umlauf gehen sollen.

Nach einer Gesamtrevision der Kupferdruckmaschine und dem Aufbau einer neuen Offsetdruckmaschine sollen die Produktionsengpässe gemäss der Medienmitteilung nun auf das zweite Halbjahr beziehungsweise das letzte Quartal hin beseitigt sein. Zudem sei bereits die Produktion einer Banknotenserie für einen bedeutenden ausländischen Kunden angelaufen. Der Umsatz legte daher leicht auf 40,6 Millionen Franken zu. Das Jahresergebnis hänge nun davon ab, wie der anspruchsvolle Produktionsplan für die nächsten Monate eingehalten werden könne, schreibt Orell Füssli.

Kein Rückschluss auf das Gesamtjahr
Das Joint Venture Orell Füssli Thalia begann sein Geschäftsjahr am 1. Oktober 2013, weshalb die Halbjahreszahlen nicht direkt vergleichbar sind. Mit der Zusammenlegung der beiden Buchhändler will Orell Füssli gegen die starke Konkurrenz aus dem Internet bestehen. Der Trend zur Verlagerung ins Internet setzte sich denn auch in der ersten Jahreshälfte fort. Das Joint Venture weist jedoch auf den gut laufenden Verkauf des E-Readers Tolino und der E-Books hin. Es resultierte ein Nettoerlös von 48,3 Millionen Franken und ein operativer Verlust von 1,6 Millionen Franken.

Der Umsatz der Orell Füssli Verlage steigerte sich von Januar bis Juni um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Wachstum war von der Sachbuchsparte getrieben, während das Kinderbuchprogramm enttäuschte.

Eine positive Profitabilität (Ebit) weist mit 1,5 Miollionen Franken einzig die Division Atlantic Zeiser aus. Diese ist auf die Individualisierung von Wertdokumenten und Markenprodukten spezialisiert. Aufgrund einer rückläufigen Nachfrage nach Nummerierwerken und Kartensystemen sank der Umsatz aber in den ersten sechs Monaten um 1,2 Prozent auf 37,8 Millionen Franken.

Die Halbjahreszahlen sind laut Orell Füssli aufgrund von Saisoneffekten nicht richtungsweisend für das Gesamtjahr. Gemäss der Medienmitteilung erwartet der Konzern für alle Bereiche Resultate "in der Grössenordnung des Vorjahres". Einzig das Jahresergebnis des Sicherheitsdrucks sei noch schwierig abzuschätzen.

Die Anleger zeigten sich nicht zufrieden. Bis um 11 Uhr verloren die Aktien des Industrie- und Handelskonzerns 2,5 Prozent an Wert. Der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) gab in derselben Zeit lediglich um 0,06 Prozent nach. (sda)



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