18.12.2014

NZZ

Der Verwaltungsrat nimmt erstmals Stellung

Markus Somms Blocher-Nähe sei bekannt gewesen, so Etienne Jornod.
NZZ: Der Verwaltungsrat nimmt erstmals Stellung

Der Druck auf den NZZ-Verwaltungsrat hat erste Folgen: Präsident Etienne Jornod brach seine Dienstreise nach Asien ab, um sich am Donnerstag an der Falkenstrasse zu einem Austausch mit Führungskräften über die Neubesetzung der Chefredaktion zu treffen. Im Anschluss daran veröffentlichte die NZZ-Gruppe auf ihrer Webseite eine Stellungnahme. Darin macht der Verwaltungsrat deutlich: Er will keinen inhaltlichen Positionswechsel der NZZ. Zu keinem Zeitpunkt sei es um einen inhaltlichen Positionswechsel der NZZ gegangen, heisst es im Schreiben.
 

Redaktion soll Vorschläge einbringen
Vor diesem Hintergrund würden verschiedene Kandidaturen als Nachfolge von Chefredaktor Markus Spillmann evaluiert. Ein Kandidat sei auch Markus Somm, Chefredaktor und Herausgeber der "Basler Zeitung", gewesen, schreibt NZZ-Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod. Die Nähe von Somm zu Christoph Blocher sei bekannt gewesen. Die damit verbundene Problematik habe den Verwaltungsrat beschäftigt. Diverse Sondierungen hätten ein positives Bild der Kandidatur Somm gezeichnet. Der Prozess wurde dann aber doch abgebrochen: "Es gab Dinge, die nicht zusammenpassten, in der Sache und in den Erwartungen."
 
Der Verwaltungsrat wird nun intern und extern Journalistinnen und Journalisten für den Chefredaktor-Posten evaluieren. Auch die Redaktion der NZZ werde dazu ihre Vorschläge einbringen und habe dazu genügend Zeit.
 

Keinen nationalkonservativen Kurs
Gesucht werde eine Persönlichkeit mit grosser publizistischer Kompetenz und bürgerlich-liberaler Meinungsführerschaft nach innen wie nach aussen. Die NZZ stärker auf einen nationalkonservativen Kurs zu verpflichten, sei nie zur Diskussion gestanden.
 
NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann verlässt die Zeitung Ende Jahr. Hinter dem Abgang stehen unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die Gruppe ihre 
publizistische Leitung im Geschäftsbereich NZZ neu organisieren soll. Zu diesem Geschäftsbereich gehören die "Neue Zürcher Zeitung", die "NZZ am Sonntag" und das Onlineportal nzz.ch. (sda)



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