22.05.2015

NZZ

Eric Gujer will sich der Kritik der Meili-Brüder nicht stellen

Dennoch zeigt der offene Brief Wirkung. Am nächsten Samstag soll ein Inserat erscheinen.
NZZ: Eric Gujer will sich der Kritik der Meili-Brüder nicht stellen

Die Kritik am Liberalismus-Verständnis der NZZ zeigt Wirkung. NZZ-Chefredaktor Eric Gujer selbst hält sich zwar vornehm zurück. Eine Reaktion haben die drei Brüder Daniel, Marcel und Martin Meili auf ihren offenen Brief bislang weder telefonisch noch per Mail erhalten. "Wir haben eine Antwort von ihm erwartet, aber nicht wirklich damit gerechnet", sagen sie gegenüber persoenlich.com. Die NZZ gibt sich also defensiv - auch auf Anfrage von persoenlich.com. Chefredaktor Gujer lässt über seine Sprecherin ausrichten, dass gemeinhin durchaus bekannt sei, was die NZZ unter Liberalismus verstehe.

Diskurs gefordert

Doch: Dass die drei Brüder innert Kürze zum relevanten Player geworden sind im Abstimmungskampf um die Erbschaftssteuer-Reform, nahm die NZZ zur Kenntnis und widmete ihnen in der Freitagsausgabe ein kurzes, kommentiertes Porträt. Über den Bericht freuen sich die Meili-Brüder. Sie sind damit aber nicht zufrieden: "Es ist schade, dass wir Fokus der Debatte sind und nicht die sachlichen Inhalte der Erbschaftssteuer im Vordergrund stehen. Aus unserer Sicht wäre die NZZ dazu verpflichtet, einen echten Diskurs zu führen. Berichte wie derjenige unter dem Titel "Begehrte Erbschaft" in der aktuellen 'Handelszeitung' betrachten wir als gutes Beispiel".

Damit die Stimme der Meilis auch in der NZZ gehört wird, soll ein ganzseitiges Inserat erscheinen, für das sie über Crowdfunding auf machmit-meili-erben.ch innert zweier Tage die nötigen 11'400 Franken gesammelt hatten. Das Inserat soll in der NZZ vom Samstag, 30. Mai erscheinen. "Letztendlich befindet die Redaktion darüber, ob es gedruckt wird oder nicht", sagen die Brüder.

Blauer Bleistift als Sujet

Als Sujet ist der legendäre blaue Bleistift vorgesehen (vgl. Bild oben), "der für vielschichtigen, guten, punktgenauen und hartnäckigen Journalismus steht". Verantwortlich dafür ist die Agentur Feinheit. Sie hat das Crowdfunding-Sujet in mehreren Variationen entwickelt. Zusammen mit den rund 100 Geldgebern wird in den nächsten Tagen die finale Version bestimmt. (eh)

 



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