16.04.2015

SRF

"Alles bereit?" "Schön wärs!"

Es wird die wohl grösste Schweizer TV-Premiere des Jahres: Der Relaunch des Polit-Talks "Arena" im neuen - noch geheimen - Studio. Einige Stunden vor dem grossen Moment stellt sich "Mister Arena" Jonas Projer den Fragen von persoenlich.com. Von der Ruhe vor dem Sturm ist nichts zu merken. Denn: Man sei immernoch am "Schräubeln".
SRF: "Alles bereit?" "Schön wärs!"

Herr Projer, die obligate Frage zuerst: In einigen Stunden ist grosse Premiere. Wie breit sind die Schweissränder am Hemd schon?
Keine Schweissränder, ich trage ein frisches Hemd. Aber natürlich bin ich sehr gespannt, ob alles funktioniert. Es geht für mich um viel mehr als nur darum, als Moderator keine schlechte Falle zu machen. Viele Leute haben lange und hart auf diesen Tag hingearbeitet.

Wie stressig war die Woche?
Sie war stressig und schön. Wir übten im Studio, bevor es richtig fertiggebaut war: Bewegungen, Positionen, Gesprächssituationen, Übergänge. Ich habe noch nie erlebt, wie sich so viel Vorarbeit von so vielen Leuten in so kurzer Zeit zu einem Ganzen zusammengefügt hat.

Das neue Konzept wurde schon lange vor der ersten Sendung hart kritisiert. Am Freitagabend werden Sie mit Argusaugen beobachtet. Fühlt sich das anders an, als eine normale Sendung?
Nicht wirklich, denn ich werde als Arena-Moderator immer mit Argusaugen beobachtet. Das ist schon in Ordnung: Es spornt an, eigene Fehler nicht zu wiederholen. Auch im neuen Konzept werden wir von Sendung zu Sendung dazulernen. Mein Ziel ist es, dass die neue "Arena“ gut startet und dann besser wird.

Welche Ziele wollte man mit dem Relaunch erreichen?
Damit die "Arena“ unser Publikum bei der Meinungsbildung unterstützen kann, muss in der Sendung eine echte inhaltliche Auseinandersetzung stattfinden. Das ist spannend für die Leute zu Hause – und es ist gefährlich für unsere Gäste im Studio. Bei einer echten inhaltlichen Debatte kann man verlieren.

Was wird die grösste Veränderung für die Zuschauer sein?
Das wäre zu viel verraten! Aber auf den ersten Blick fällt sicher das neue Studio auf. Da haben die Kolleginnen und Kollegen von Design und Technik famose Arbeit geleistet.

Die Schweiz spekuliert schon lange über die neue Arena. Wie schwierig war die Geheimhaltung?
Man soll die Geheimhaltung nicht vor der Premiere loben, aber wir waren natürlich vorsichtig. Risiken gab es trotzdem: So drehten wir zum Beispiel eine Testsendung, an der reale Politikerinnen und Politiker beteiligt waren. Es freut mich sehr, dass diese Test-Gäste bis jetzt dicht gehalten haben.

Sie gelten als sachlicher und wenig emotionaler Talkmaster. Wird diese Tendenz mit dem neuen Konzept verstärkt?
Ich glaube nicht, dass die Sendung weniger emotional wird. Ganz im Gegenteil. Aber sachlich werde ich bleiben.

"Blick" betitelte Sie als "mächtigster Mann im Wahljahr". Sie mögen diese Bezeichnung offensichtlich nicht. Warum?
Sie stört mich nicht sonderlich. Denn wer seinen Kopf vor die Kamera hält, wird gerne als alles Mögliche bezeichnet. Die Bezeichnung trifft ganz einfach nicht zu.

Vor einer Woche sagten Sie in Interviews zum Relaunch, man sei noch am "Experimentieren". Jetzt steht aber alles, oder?
Schön wär’s. Wir schräubeln bis zuletzt und werden auch in den nächsten Wochen noch das eine oder andere Detail fertigstellen.

Warum sollen die Leute einschalten?
Wegen unserer Gäste: Jean Ziegler, Adrian Amstutz (SVP), Jakob Büchler (CVP) und Tiana Angelina Moser (GLP) werden sich über Neutralität streiten – und die zur Zeit kontrovers geführte historische Debatte in die Gegenwart holen.

Sendetermin: Freitag, 22.25 Uhr

Interview: Michael Sahli / Bild: SRF



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