20.08.2014

Syrien

IS-Kämpfer wollen US-Journalisten enthauptet haben

Fotojournalist James Foley soll als Vergeltung getötet worden sein.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach eigenen Angaben aus Rache für die amerikanischen Luftschläge im Irak einen US-Journalisten enthauptet. Zu Propaganda-Zwecken veröffentlichten die Terroristen am Dienstag ein Video der grausamen Tat als Warnung.

Das Video soll die Tötung des Fotografen James Foley zeigen. Der Reporter wird nach Angaben seiner Unterstützer seit 2012 vermisst. Er habe sich zuletzt in Syrien aufgehalten. Die Terroristen gaben laut der "Washington Post" an, Foley aus Vergeltung für die Militäroffensive gegen sie umgebracht zu haben. Es handle sich um "eine Botschaft an Amerika". Sollte Washington seine Luftschläge nicht einstellen, würden weitere Reporter sterben.

In dem Video erscheint laut der Zeitung auch ein anderer US-Journalist, der ebenfalls während der Berichterstattung in Syrien verschwunden war.

Echtheit wird untersucht
Die Echtheit des Videos wurde zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt. "Die Geheimdienste arbeiten so schnell wie möglich, um die Authentizität festzustellen", sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates von US-Präsident Barack Obama. "Falls es echt ist, dann sind wir entsetzt über die brutale Ermordung eines unschuldigen amerikanischen Journalisten." Foleys Mutter Diane schrieb im Onlinenetzwerk Facebook: "Wir waren nie stolzer auf unseren Sohn Jim, er gab sein Leben, als er versuchte, der Welt das Leiden der syrischen Bevölkerung zu zeigen". Sie rief die Entführer auf, weitere Geiseln zu verschonen. "Sie haben keine Kontrolle über die US-Politik im Irak, in Syrien oder anderswo auf der Welt".

Foley gilt als renommierter Fotograf, der als freier Journalist für verschiedene Redaktionen arbeitete. Zahlreiche seiner Kollegen äusserten sich in sozialen Medien bestürzt über seinen möglichen Tod. Unterstützer riefen dazu auf, das Video nicht anzuschauen oder zu teilen, um den Terroristen keine Genugtuung zu verschaffen.

AFP-Präsident Emmanuel Hoog würdigte Foley als "mutigen, unabhängigen und objektiven" Journalisten. "Wir sind entsetzt über die Verbreitung dieses Videos", erklärte er. (sda/afp)

 



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