Mit ihrem Vorschlag zur Reform der Medienförderung hat Avenir Suisse heftige Reaktionen provoziert. Das vor Wochenfrist präsentierte Diskussionspapier wurde nicht nur innerhalb der Kommunikations- und Medienbranche stark beachtet (persoenlich.com berichtete), sondern es fand auch in Publikumsmedien breite Erwähnung. Das Schweizer Radio und Fernsehen selber lud sogar in einem eigens einberaumten "Medienclub" zur Diskussion über Sinn und Zweck des Service Public. Und nun schaltet sich auch Kurt W. Zimmermann in die Debatte ein. Sein neuster Beitrag in der aktuellen "Weltwoche" zeigt: Der Medienkolumnist lässt kein gutes Haar am Vorschlag von Avenir Suisse. Unter allen Ideen zur künftigen Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei diese "die dümmste".
Zimmermann zerpflückt den Vorschlag jedoch nicht mit verschiedenen Argumenten, sondern gibt zur Illustration seines Urteils einfach wieder, wie der Public Content Provider aus seiner Sicht funktionieren würde. Wenn die SRG ihre Sendungen nicht mehr selber verbreiten darf, würden die "Tagesschau" oder der "Donnstig-Jass" nicht mehr über SRG-Kanäle ausgestrahlt, sondern von "privaten, wie Tele Bärn, Tele Top oder Tele Diessenhofen".
"Diese Schnapsidee von Avenir Suisse würde damit garantieren, dass es in der Schweiz ein länderübergreifendes Einheitsprogramm gäbe. Die meisten Privatsender würden sofort aus Kostengründen weitgehend auf eigene Programme verzichten. Das Hauptprogramm käme aus der SRG-Zentrale", prognostiziert Zimmermann. Für ihn ist klar: Wenn deshalb alle dasselbe senden, komme dies dem "kommunistischen Ideal einer zentralistischen Medienlenkung" so nahe wie noch nie. Deshalb sei der Avenir-Suisse-Vorschlag "Medien-Kommunismus pur". (eh)
Bild: SRF, Oscar Alessio
