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Eine neue Missen-Runde

von Pierre Rothschild

Guido Fluri hatte eine edle Idee, als er den Miss-Schweiz-Wettbewerb mit neuen Zielen durchführte. Body und Geist, die Siegerinnen sollten nicht Geldmaschinen werden, sondern eher normale Mädchen von Nebenan. Aber nach hohen Verlusten gab der Unternehmer auf. Danken muss man ihm für die Vision und das viele Geld.

Jetzt ist eine neue Truppe dabei, der Miss-Schweiz-Wahl zur «Bedeutung» zu verhelfen, die sie einst hatte (persoenlich.com berichtete). Aber es wird nicht gehen.

Punkt 1: Das Schweizer Fernsehen konnte, beim besten Willen, die Show nicht mehr übertragen. Sie war mit Werbe-Schriftzügen so überladen, wie man es sonst nur in Thailand oder in den Philippinen sieht. Öffentlich-rechtlich und ein Sponsoring dieser Art, das ging nicht mehr.

Punkt 2: Die Miss Schweiz muss von allen wählbar sein. Aber im Tessin und in der Westschweiz fehlen private Sender mit starker Reichweite – und ohne die geht es nicht. Auch für die privaten Sender in der Deutschschweiz ist die Show nicht aus der Portokasse bezahlbar.

Punkt 3: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Heute inszenieren sich die Girls auf Facebook, werden Models und DJanes. Sie finden den Weg ins Blitzlicht der Boulevard-Presse. Der Missen-Titel hat noch grossen Klang in armen Ländern, in der Dritten Welt, wo es eine Hoffnung ist, als Miss ein gutes Leben zu führen. Die Hoffnung in den Favelas.

Wir können doch froh sein, dass wir das nicht brauchen. Die Zuschauer nicht und die Girls nicht. Denn jeder von uns soll «seine» Miss Schweiz haben. Ich denke gerade nach, ob ich mich für Lara Gut oder Béatrice Egli entscheide. Oder Nathalie Rickli. Alle drei sind doch mehr als eine «Miss Schweiz».

 

 


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