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Erst denken, dann reden

Marcus Knill

Wie recht Doris Leuthard hat, wenn sie nach den vielen überstürzten Reaktionen einiger Parteien zur künftigen Energiepolitik nachträglich proklamiert: "Erst denken, dann reden." Tatsächlich ist es so, dass in der Politik oft zu schnell wichtige Entscheide gefällt werden. D. h. man entscheidet, bevor alle Fakten geklärt sind. Besonders in Krisensituationen ist das bedachte Vorgehen ein Muss. Wenn es eilt, lohnt sich das antizyklische Verhalten: "Taxifahrer, fahren Sie langsam, es eilt!" In Krisensituationen ist beides falsch: Das Schweigen, respektive das Abtauchen, aber auch das hektische, kopflose Handeln. Wir haben beispielsweise jüngst in Zürich gesehen, wie der Polizeivorsteher in der Krise mit dem Polizeikorps zu lange geschwiegen hat und keine Dialoge geführt hat. Anderseits konnten wir auch nach der KKW-Katastrophe in Japan mitverfolgen, wie Politiker überstürzt Forderungen gestellt hatten, bevor alle Abklärungen hinsichtlich Sicherheit auf dem Tisch lagen. "Erst denken, dann reden" kann aufs Handeln übertragen werden: "Erst klären, dann handeln". So wie es Menschen gibt, die einfach mal drauf los reden, bis es denkt, gibt es auch Führungspersönlichkeiten, die angeblich aktiv handeln, nur damit etwas getan wird.
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