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Zaubern mit Doris

Matthias Ackeret

Magier, dieser Welt, passt auf: Es gibt einen neuen Zaubercode! Schillernder Name, unbestimmtes Ziel, grosse Wirkung. «Simsalabim» ist definitiv vorbei. Anders als die Trikots der Schweizer Fussballnati ist das neue Zauberwort dehnbar – und äusserst anpassungsfähig. Die Rede ist von Service public! Da irgendwie alles Service public ist, ist irgendwie alles machbar. Sofern man es zu nutzen weiss. Die SRG weiss dies.

Vergangene Woche präsentierte Medienministerin Leuthard den Service public Bericht. Eine grossartige Show. Punkt 1: Die Ablenkung. Die Bundesrätin stellt die Castingshow «The Voice» in Frage. Punkt 2: Die wahren Ziele. So sollen auch Internetleistungen unter den Service public fallen. Das tönt sehr gut, ist aber eigentlich eine magistrale Aufforderung an die SRG, trotz Onlinewerbeverbot weiter im Netz vorzupreschen.

Dass es keinen Aufschrei der Empörung gab, verdankt man der Magie des Begriffs. Der sonst hyperkritische Tagi schrieb von einem «klugen Schachzug».

Was für eine Ironie für private Anbieter, die mit grossem finanziellen Effort eigene Onlinedienste aufgebaut haben. Doch während SRG und Bundesrat den weissen Elefanten auf der Bühne präsentieren, starren die Verleger immer noch auf den Ärmel des Zauberers und suchen das Kaninchen. Oder diskutieren über den Service-Public-Begriff. «The voice» übrigens wird auch nicht verschwinden. Er ist da. Nur übernimmt diese Rolle der Bundesrat. Als «Stimme» der SRG.

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