27.10.2016

Twitter

Abbau von über 300 Arbeitsplätzen geplant

Der Kurznachrichtendienst aus Kalifornien wächst kaum noch und streicht deswegen neun Prozent aller Stellen.
Twitter: Abbau von über 300 Arbeitsplätzen geplant
Immer noch rote Zahlen: 9 von 100 Stellen werden bei Twitter gestrichen. (Bild: Twitter/Asa Mathat)

Twitter wächst kaum noch und streicht deswegen neun Prozent aller Stellen. Mehr als 300 der zuletzt 3860 Mitarbeiter müssen damit gehen. «Wir werden disziplinierter bei unseren Investitionen», kündigte Finanzchef Anthony Noto am Donnerstag an. Ziel sei es, auch mit Einsparungen sich 2017 der Gewinnschwelle zu nähern.

Die Kürzungen sind extrem ungewöhnlich in der Internet-Branche und gefährden den Nimbus als Zukunftsunternehmen. Im Sommerquartal stieg der Umsatz nur noch um acht Prozent auf 616 Millionen Dollar, wie Twitter weiter mitteilte. Im Frühjahr waren es noch 20 Prozent, im Vorjahr sogar 58 Prozent.

Der Druck anderer Online-Netzwerke und Messaging-Dienste wie der Facebook-Tochter Instagram oder Snapchat setzt Twitter seit längerem zu. Die Werbeeinnahmen erhöhten sich binnen Jahresfrist um sechs Prozent. Die Nutzerzahl kletterte nur leicht auf 317 Millionen von 313 Millionen im zweiten Quartal. Zudem kämpft Twitter weiter mit roten Zahlen: Der Verlust ging aber um gut ein Fünftel auf knapp 103 Millionen Dollar zurück.

Die Zukunft des Unternehmen ist ungewiss, seitdem der Softwarekonzern Salesforce.com erklärt hat, kein Angebot für eine Übernahme abzugeben. Ursprünglich waren Medienberichten zufolge auch Google, Microsoft, Apple und Walt Disney an Twitter interessiert. Jetzt muss das Unternehmen aber wohl ohne finanzstarken Partner zurechtkommen.

Der Kurznachrichtendienst ist zwar beliebt, häuft aber Verluste an und wächst immer langsamer. In den vergangenen Jahren hat er massiv in Produktentwicklung und Marketing investiert. Dies hat sich allerdings nicht wie erhofft ausgezahlt. Deswegen sehen Analysten nun keine Alternative zum Sparen. (sda)

 

 

 

 



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