01.05.2011

E-Books

Buchverlage bluten

Digitale Ausgaben machen Ausfälle bei gedruckten Werken nicht wett.

Nicht nur aufgrund des Desinteresses bei den Lesern zeigen die deutschen Verlage womöglich zurecht Zurückhaltung im E-Book-Markt. So schrumpfen ihre Umsätze gerade wegen des neuen Mediums digitales Buch, wie die Marktforscher von iSuppli vorhersagen. Um das Geschäft im deutschen Sprachraum anzukurbeln, hat Online-Händler Amazon den Kindle hierzulande erst vor wenigen Tagen gestartet. Dabei ist die Nachfrage seitens der Leser noch niedrig. Selbst im Top-E-Reader-Markt USA schaffen es die digitalen Werke aber nicht, die Ausfälle bei gedruckten Büchern zu kompensieren.

Dem Büchermarkt versetzt der zunehmende Fokus auf das digitale Geschäft - egal ob in Deutschland oder den USA - laut iSuppli aber einen Dämpfer. Die Verkäufe physischer Titel schrumpfen zwischen 2010 und 2014 um jährlich fünf Prozent. Zwar explodiert der E-Book-Absatz in dem Zeitraum mit plus 40 Prozent regelrecht. Den Experten zufolge macht der Buchhandel die Umsatzausfälle bei gedruckten Werken dadurch aber nicht wett. Insgesamt schmelzen die Umsätze mit elektronischen und physischen Büchern um drei Prozent pro Jahr.

Dem US-Trend folgen die Märkte weltweit, in denen sich E-Reader auf dem Vormarsch befinden. Auf die Industrie kommt laut iSuppli eine ähnliche Zerreissprobe zu wie im Musik- und Filmbusiness. Ein wesentlicher Grund für die Umsatzlücke der Verlage trotz steigender E-Book-Verkäufe liegt in deren günstigeren Preisen. Die elektronischen Titel werden in der Regel um rund 40 Prozent billiger verkauft als gedruckte Werke. Vom US-Markt machen die E-Books 2014 etwa 13 Prozent aus - nach drei Prozent 2010 und sechs Prozent 2011. Die gesamten Buch-Umsätze fallen hingegen von 25 Mrd. Dollar im Vorjahr auf 22,7 Milliarden Dollar in drei Jahren. (pte)



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240426