28.03.2011

MySpace

Exodus geht weiter

Welche Konsequenzen für Facebook?

Es sind alarmierende Zahlen für MySpace: Zehn Millionen regelmässiger Nutzer verlassen das Portal - in einem Monat. Nun ist die Frage: Könnte Facebook in Zukunft Ähnliches drohen? Das einstmals grösste soziale Netzwerk der Welt trudelt weiter dem Abgrund entgegen: Neuesten Zahlen des US-Marktforschungsunternehmens comScore zufolge hat MySpace alleine zwischen Januar und Februar zehn Millionen regelmässiger Nutzer verloren.

Bereits seit längerem hat MySpace seine Niederlage im Duell mit dem Konkurrenten Facebook akzeptiert. Seit Oktober vergangenen Jahres können sich Nutzer bei MySpace mit ihrer Facebook-Identität anmelden, MySpace-Chef Mike Jones erklärte damals, MySpace sei kein soziales Netzwerk mehr, sondern ein "Portal für soziales Entertainment". Dieser Kurs ist aber offenbar gescheitert: Prominente Musiker, für die MySpace aufgrund des eingebauten Musik-Players zuvor noch als äußerst interessant gegolten hatte, haben der Seite inzwischen den Rücken gekehrt. Zudem zwingen hohe Sparvorgaben des Murdoch-Konzerns News Corporation MySpace zu einem massiven Stellenabbau: 2009 musste ein Drittel der Belegschaft gehen, im Januar wurden die verbliebenen Stellen nochmals um die Hälfte gekürzt. Laut einem Artikel auf sueddeutsche.de zeigt der Niedergang von MySpace, wie schnell soziale Netzwerke an Attraktivität verlieren können. Die Verantwortlichen des Unternehmens reagierten zu spät auf die steigende Nutzung des Internets über mobile Endgeräte, zudem fokussierten sie sich zu sehr auf die Weiterentwicklung der Webseite, statt über eine geschlossene Plattform hinaus zu denken.

Sich zu sehr auf die gegenwärtig gültigen Standards zu konzentrieren, kann man Facebook derzeit nicht vorwerfen. Allerdings wachsen Unternehmen und Plattform derzeit so stark, dass schnelle Änderungen immer schwieriger umzusetzen sind. (Quelle: sueddeutsche.de)



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