04.06.2017

Snapchat

Kamera-Sonnenbrille kommt in die Schweiz

Auf Knopfdruck können bis zu zehn Sekunden lange Videos aufgenommen und dann bei der populären Fotoapp hochgeladen werden.
Snapchat: Kamera-Sonnenbrille kommt in die Schweiz
Die «Spectacles»-Brille der Betreiberfirma Snap ist bald auch in der Schweiz erhältlich. (Bild: Keystone)

In den USA gibt es die Snapchat-Kamerabrille schon seit vergangenem Herbst. Jetzt kommt sie auch nach Europa. Insgesamt wird die «Spectacles»-Brille in 14 europäischen Ländern verkauft. Darunter sind neben der Schweiz auch Deutschland, Österreich, Dänemark und die Niederlande.

Die Betreiberfirma Snap verkauft die Brille in Europa nicht in Läden, sondern, wie im Heimatmarkt USA, im Internet und über gelbe Automaten (Snapbot), die für kurze Zeit an verschiedenen Orten auftauchen. Unklar ist noch, ob es solche Automaten auch in der Schweiz geben wird. Im Internet kostet die Brille 150 Franken.

In Deutschland tauchte kürzlich ein Automat in Berlin am Kletterpark «MountMitte» auf. In Paris stand er an der Seine mit dem Eiffelturm im Rücken und in London vor dem Riesenrad London Eye. Ausserdem stand ein «Snapbot»-Automat am Hafen von Barcelona und in Italien passenderweise in Venedig – Snap hat seinen Sitz in Venice Beach bei Los Angeles.

Format der Videos ist rund

Die Kamera der «Spectacles»-Brille nimmt auf Knopfdruck bis zu zehn Sekunden lange Videos auf. Sie filmt dabei die Umgebung in einem Winkel von 115 Grad. Das Format der Videos ist rund, was das Sehfeld des menschlichen Auges nachahmen soll.

Ein Licht an der Brille zeigt an, dass die Aufnahme läuft. Die Clips werden dann per Bluetooth-Funk oder WLAN aufs Smartphone übermittelt. Datenschutz-Bedenken angesichts der Funktion wurden in den USA im Gegensatz zur inzwischen eingestellten Datenbrille Google Glass nicht laut.

Fünf Millionen «Snaps» bisher

In den USA sind die Kamera-Brillen seit Herbst für 129,99 Dollar auf dem Markt. Zusätzlich zu den wandernden «Snapbot»-Automaten, deren nächster Standort 24 Stunden vorher im Internet angezeigt wird, gibt es auch drei Pop-up-Stores in Kalifornien.

Snap nennt keine Absatzzahlen. Aber die jüngsten Quartalszahlen legten nahe, dass im vergangenen Vierteljahr bis zu 60'000 davon verkauft wurden. Zugleich hiess es Anfang Mai, mit der Brille seien bisher fünf Millionen «Snaps» gemacht worden.

Snap wurde mit seinen von allein verschwindenden Fotos in der Snapchat-App populär, will aber inzwischen als innovativer Kamera-Anbieter wahrgenommen werden. (sda/lom)



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