22.06.2018

Quickline

Stabübergabe an der Unternehmensspitze

Beim Quickline kommt es zu einem Chefwechsel: Finanzchef Frédéric Götschmann übernimmt ab Juli das Steuer von Nicolas Perrenoud, der nach 14 Jahren beim zweitgrössten Kabelnetzbetreiber eine Veränderung gesucht und nun eine neue Firma mitgegründet hat.
Quickline: Stabübergabe an der Unternehmensspitze
Frédéric Götschmann (r.) übernimmt den Chefposten von Nicolas Perrenoud (l.). (Bild: zVg.)

Der 45-jährige Perrenoud habe Quickline seit 2010 als Firmenchef erfolgreich geführt, teilte das Bieler Unternehmen am Donnerstag in einem Communiqué mit. Von einem reinen Internetprovider mit rund 30 Angestellten sei das Unternehmen zu einem kompletten TV- und Telekomanbieter mit heute 160 Mitarbeitern angewachsen.

Mit seinen 23 Verbundpartnern ist die Quickline-Gruppe der drittgrösste TV-Anbieter hinter der Swisscom und UPC (früher: Cablecom). Beim Festnetz und Internet ist die Gruppe auf Platz vier.

«Ich bin jetzt 14 Jahre bei Quickline», sagte Perrenoud in einer Telefonkonferenz. «Es kam der Punkt, an dem ich mir gesagt habe, jetzt kommt nochmals etwas Neues.» So habe er vor einigen Monaten den Verwaltungsrat über seinen Entscheid informiert.

Mitgründer eines Start-ups

Nun ist er Mitgründer der Firma Nexora. Damit gehe ein Bubentraum in Erfüllung, sagte Perrenoud. Neben ihm zählen auch das Managementteam und Quickline selber zu den Gründern des Start-ups.

Nexora entwickelt die TV-Plattform von Quickline weiter und ist für die TV-App von Quickline verantwortlich. Nexora übernehme vieles, das Quickline bisher durch internationale Firmen habe umsetzen lassen, hiess es. Bis Ende nächsten Jahres solle Nexora 25 bis 30 Mitarbeiter haben, die meisten davon Softwareentwickler, die in Zürich arbeiten würden, sagte Perrenoud.

Mit der TV-App will Quickline sich schweizweit ausrichten und den Marktanteil vergrössern. Denn bei den traditionellen Fernsehkunden im Kabelnetz hat das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Rückgang von 6 Prozent auf 357'000 hinnehmen müssen.

Der grösste Teil des Rückgangs ist auf den Wechsel des Kabelnetzbetreibers EBL zur UPC zurückzuführen. Ohne den Austritt von EBL hätte der vor allem im Mittelland tätige Verbund lediglich 2 Prozent der TV-Kunden eingebüsst.

Neuer Rekord beim Umsatz

Dennoch kann sich Perrenoud mit einem Rekord verabschieden: 2017 stieg der Umsatz des Verbundes aus 23 Kabelnetzbetreibern um 13 Prozent auf 276 Millionen Franken.

Mit der Stabsübergabe an den langjährigen Finanzchef Götschmann werde die Kontinuität sichergestellt, sagte Quickline-Verwaltungsratspräsident Felix Kunz. Der 42-Jährige sei ebenfalls 2010 zu Quickline gestossen und habe als stellvertretender Geschäftsführer das Wachstum des Verbundes zu einem nationalen Telekomanbieter massgeblich mitverantwortet, hiess es.

Das Geschäft in den letzten Monaten spüre erheblichen Gegenwind durch die Konkurrenten Swisscom und Sunrise, sagte Götschmann. «Dagegen ist die Offensive von Salt im Festnetz- und TV-Geschäft noch nicht bei uns angekommen.» (awp/sda/maw)



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240420