26.01.2011

Yahoo

Weitere Stellen werden gestrichen

Mehr als 100 Menschen verlieren den Job.

Ein schrumpfendes Geschäft kostet weitere Mitarbeiter beim Internet-Urgestein Yahoo den Job: In einer neuen Streichrunde sollen mehr als 100 Menschen gehen, wie Konzernchefin Carol Bartz am Dienstag bestätigte. "Die Massnahmen waren nötig."

Bereits von Oktober bis Dezember hatte sich die Zahl der Beschäftigten um 500 auf 13'600 verringert. In der ersten Januarwoche machte Bartz den kompletten Entwicklungsstandort London zu. Die Managerin reagiert damit auf das schwierige Geschäft: Der Umsatz war im Schlussquartal auf 1,5 Milliarden Dollar gefallen. Das sind 12 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Besonders Google setzt Yahoo seit geraumer Zeit zu. Um dem Internetriesen Paroli bieten zu können, hat sich Yahoo mit dem Softwarekonzern Microsoft verbündet und nutzt nun dessen Suchmaschine für das eigene Portal. "Wir arbeiten sehr gut zusammen", sagte Bartz. Erste Erfolge der Kooperation sind bereits sichtbar: Der Gewinn verdoppelte sich unterm Strich auf 312 Millionen Dollar. Yahoo spart sich teure Entwickler, muss sich dafür allerdings die Einnahmen mit Microsoft teilen. "Unsere Bemühungen, das Steuer herumzureissen, schlagen an", stellte die Firmenchefin fest. Sie hatte auch Tochterfirmen abgestossen und schlecht laufende Produkte eingestampft.

Yahoo finanziert sich vor allem über Werbung. Das sind zum einen Textanzeigen, die passend zu Suchergebnissen erscheinen. Dieser Bereich wird von Google dominiert und schrumpft bei Yahoo anhaltend. Die Kooperation mit Microsoft müsse sich erst etablieren, sagte Bartz. Bis zum Ende des Jahres sollen die Einnahmen aus den Suchtreffern aber wieder steigen, versprach sie.

Zum anderen sind das grafische Werbeanzeigen auf Websites, die sogenannten Banner. Dies ist seit jeher die Domäne von Yahoo. "Wir wachsen schnell", sagte Bartz. Yahoo habe in Deutschland, Grossbritannien, Italien und Spanien Rekordgeschäfte gemacht. Google drängt allerdings auch in diesen Zweig mit aller Macht hinein. Erschwerend ist ein dritter grosser Spieler im Kampf um die Werbemilliarden aufgetaucht: das soziale Netzwerk Facebook. (sda)



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