22.02.2011

Google

Weitere Wettbewerbs-Beschwerde

Französisches Unternehmen klagt.

Google sieht sich mit einer weiteren Beschwerde gegen eine marktbeherrschende Stellung bei der Internet-Suche konfrontiert. Nachdem bereits im vergangenen Jahr vier Klagen der Konkurrenz bei der EU-Kommission eingegangen waren, hat nun das französische Unternehmen 1plusV nachgelegt. Das teilte der Internet-Suchmaschinenspezialist am Dienstag mit. Bereits Ende November hatte die EU-Kommission ein Prüfverfahren gegen Google eingeleitet. Europas Wettbewerbshüter untersuchen, ob der IT-Riese bei der Online-Suche Ergebnisse manipuliert und Konkurrenten benachteiligt hat. Falls sich die Vorwürfe erhärten, droht dem Konzern eine hohe Busse. Eine Frist für den Abschluss des Verfahrens gibt es nicht.

Beschwerde von 1plusV nützte nichts

1plusV entwickelt spezielle Suchmaschinen, darunter Ejustice.fr (Kultur) und Eguides.fr (Kultur). Das Unternehmen wirft Google vor, die Entwicklung solch vertikaler Suchmaschinen, die sich auf bestimmte Themengebiete konzentrieren, zu blockieren. Wenn Konkurrenten das Google-Werbesystem nutzen wollten, würden sie gezwungen, ausschliesslich dessen Software zu verwenden, erläuterte 1plusV. Ejustice hatte sich bereits im vergangen Jahr beschwert - daraufhin hat Google nach Angaben von 1plusV die Links zu tausenden Webseiten über Ejustice heruntergestuft. "Für Ejustice.fr waren die Folgen für den Zugriff katastrophal und langanhaltend", schrieb das Unternehmen.

Insgesamt liegen der EU-Kommission bereits vier Beschwerden von Google- Konkurrenten vor, die sich benachteiligt sehen. So wurden Anfang Februar die britische Preisvergleichs-Website Foundem, die Justizsuchmaschine ejustice.fr und das zu Microsoft gehörende deutsche Konsumentenportal Ciao vorstellig.

Sollte die Kommission zu dem Schluss kommen, dass Google seine marktbeherrschende Stellung im Suchmaschinenbereich oder bei der Onlinewerbung missbraucht, drohen dem Konzern erhebliche Strafen. Diese könnten im Höchstfall mehrere Milliarden Dollar betragen. Wann die Kommission eine Entscheidung fällen wird, ist noch völlig unklar. Weltweit liegt Google ganz vorne und hat rund 85 Prozent Marktanteil bei Suchanfragen, in Deutschland und Europa sogar mehr als 90 Prozent. (sda)



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