30.05.2016

Juso

Chauvi-Preis geht an Philipp Gut

Sind Frauen dümmer als Männer? persoenlich.com hat bei dem «Weltwoche»-Journalisten nachgefragt.
Juso: Chauvi-Preis geht an Philipp Gut

Der von der Juso Schweiz erstmals vergebene Chauvi-Preis für «besonders sexistische, herablassende oder dumme Chauvinisten» geht an «Weltwoche»-Journalist Philipp Gut.

Gut setzte sich in dem zwei Wochen dauernden öffentlichen Online-Voting deutlich gegen «SonntagsZeitung»-Journalistin Bettina Weber (15 Prozent der Stimmen) und die SRF-«Arena» um den Moderator Jonas Projer durch (10 Prozent). Am Voting beteiligten sich gemäss Angaben der Juso 543 Personen aus der ganzen Schweiz.

«Die Auszeichnung ist eine besondere Form der Anerkennung, auch wenn das sprachliche Niveau der Jungsozialisten noch Luft nach oben hat», sagte Gut gegenüber persoenlich.com. 

Gut wird für seinen Artikel in der «Weltwoche» vom 25. Februar 2016 ausgezeichnet. In seinem Text schrieb er: «Schon die körperlichen Merkmale sind augenfällig und prädestinieren Mann und Frau für bestimmte Tätigkeiten.» Auf Anfrage von persoenlich.com präzisierte der Journalist jedoch nicht, welche konkreten Tätigkeiten ihm dabei vorschwebten.

Gut: «Denkverbote gegen Fakten»

Auch der Frage, ob er Frauen generell für dümmer als Männer halte weil er ihnen in seinem Artikel durchschnittlich zwei IQ-Punkte weniger attestierte und anführte, dass es ja lediglich fünf Nobelpreisträgerinnen gibt, weicht Gut aus: «Der prämierte Artikel zeichnet den neusten Stand der naturwissenschaftlichen Forschung zu den hochinteressanten biologischen Unterschieden zwischen Frau und Mann nach, Gewährsleute sind so renommierte Spitzenforscher wie der Konstanzer Evolutionsbiologe Prof. Axel Meyer.» Er staune «leicht amüsiert», dass ausgerechnet die Juso offenbar Denkverbote gegen Fakten aufrichten wolle. 

Den ersten Pokal für «sexistische Kackscheisse» wird die Juso Philipp Gut am Mittwoch übergeben. «Klar, werde ich den Pott gern persönlich in Empfang nehmen. Die Verhandlungen über den Übergabetermin laufen auf Hochtouren», sagte Gut gegenüber persoenlich.com. 

Sexismus und Diskriminierung gehörten heute nach wie vor zur Tagesordnung. Darauf aufmerksam zu machen, sei der erste Schritt zur Änderung, kommentiert Virginia Koepfli, Verantwortliche für Gleichstellung in der Juso-Geschäftsleitung die erste Chauvinisten-Wahl. Der Preis werde deshalb auch 2017 wieder vergeben. (pd/lcv)



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