03.10.2017

Angela Fuchs

«Die Miss Schweiz ist eine starke Marke»

Der Weg zur Krone: Die Schönheitswahl soll 2018 wieder zum grossen TV-Ereignis werden. Angela Fuchs, CEO der Miss Schweiz Organisation, sagt, weshalb der Titel in den letzten Jahren an Popularität eingebüsst hat und wie es ab nächstem Jahr weitergehen soll.
Angela Fuchs: «Die Miss Schweiz ist eine starke Marke»
Die 44-jährige Unternehmerin Angela Fuchs aus dem luzernischen Hochdorf will der Miss-Schweiz-Wahl wieder zu ihrem alten Glanz verhelfen. (Bild: Miss Schweiz)
von Christian Beck

Frau Fuchs, wie soll die Miss Schweiz 2018 sein – nur schön oder auch intelligent?
Wir suchen eine starke Persönlichkeit mit Ausstrahlung, die die Schweiz mit Herzlichkeit, Bodenständigkeit und Offenheit repräsentiert.

Ihr Vorgänger, Unternehmer Guido Fluri, machte aus der Miss Schweiz eine Wohltäterin (persoenlich.com berichtete). Das Konzept ging nicht auf…
Die Miss-Schweiz-Wahl ist ein Schönheitswettbewerb, den man nicht einfach zu einer Wohltätigkeitsplattform umfunktionieren kann. Der abrupte Imagewechsel von der Schönheitskönigin zur Wohltäterin ist vom Publikum nicht aufgenommen worden. Eine Miss Schweiz muss bodenständig sein, menschlich und greifbar – dann kann man sich mit ihr identifizieren.

Die letzten beiden Missen, Laetitia Guarino und Lauriane Sallin, verdienten fix 120’000 Franken. Werden bei Ihnen die Missen wieder so richtig reich?
Das hängt vom individuellen Engagement der jeweiligen Miss ab. Nachhaltiger Erfolg stellt sich erst ein, wenn man gewillt ist, hart zu arbeiten. Ehrgeiz, Fleiss und Leidenschaft gehören hier massgeblich dazu. Aber ich bin klar auch der Meinung, dass das Engagement auch belohnt werden soll. Entsprechend werden wir zum alten, bewährten Entschädigungsregime zurückkehren.

Früher qualifizierten sich die Miss Zürich und Bern automatisch zur Teilnahme an der Miss-Schweiz-Wahl, die letzten beiden Wahlen jedoch nicht. Kehren Sie auch hier zum alten Regime zurück?
Nein. Frauen, die Miss Schweiz und somit Nachfolgerin von Lauriane Sallin werden wollen, konnten sich auf unserer Plattform offiziell für die Teilnahme bewerben. Die Resonanz war äusserst positiv. Es sind über 1000 Anmeldungen eingegangen.

Warum haben Sie, zusammen mit Andrea und Iwan Meyer, die Markenrechte überhaupt gekauft?
Die Miss Schweiz ist nach wie vor eine starke Marke, an die wir glauben. Die Miss Schweiz ist als Markenbotschafterin und als Persönlichkeit für Wirtschaft und Medien gleichermassen interessant. Sicherlich hat die Miss Schweiz in den letzten Jahren an Popularität eingebüsst – sie war schlicht zu wenig präsent. Das wollen wir künftig ändern. Wir freuen uns, die Tradition der Wahl in einem neuen, zeitgemässen Format fortzuführen und ihr neues Leben einhauchen zu können.

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Die kommende Wahl strahlt 3+ aus. An der Screen-up kündigte Senderchef Dominik Kaiser an, die Wahl «gross anzurühren» wollen. Wie wird das aussehen?

Die Wahl wird zum ersten Mal nach langer Zeit wieder ein grosses TV-Ereignis werden – in vier Teilen. 3+ wird drei je einstündige Casting-Sendungen und die grosse Liveshow aufwändig produzieren und ausstrahlen. Dabei werden die Kandidatinnen auf dem Weg zu ihrem grossen Traum begleitet – vom Casting über das Laufstegtraining bis zur grossen Entscheidung an der Wahlnacht. Die Miss und die Wahl sollen unterhalten. Hier haben wir mit 3+ einen starken Partner gewonnen.

Welche Zielgruppe wollen Sie damit erreichen?
Ganz klar: Das breite Publikum.

Und welche Rolle wird Social Media dabei spielen?
Storytelling lautet das Stichwort der Stunde. Da gehört Social-Media-Kommunikation zwingend dazu. Durch Social Media sind sich junge Frauen heutzutage viel mehr gewohnt, sich zu exponieren. Das allein garantiert aber noch keinen Erfolg. Es braucht eine klare Strategie, um Reichweite zu generieren und diese auch beizubehalten. Wir werden die neue Miss Schweiz auf diesem Weg begleiten. Sie wird unter permanenter Beobachtung aller Seiten stehen und muss sich ihrer Funktion Miss Schweiz bewusst sein.

Holen Sie sich eigentlich auch Tipps von Ihrem früheren Arbeitgeber Christoph Locher – oder von der langjährigen Ex-«Missen-Mami» Karina Berger?
Mit meinen zwei Geschäftspartner Andrea und Iwan Meyer habe ich zwei kompetente Partner an meiner Seite, mit denen ich die Marke Miss Schweiz strategisch neu ausrichte. Sie stehen mir in meiner Funktion als Geschäftsführerin beratend zur Seite. Als Unternehmerin ist es mir wichtig, auch immer wieder Leute mit einer anderen Perspektive beizuziehen. Selbstverständlich stehe ich darum auch mit Christoph und Raffy Locher in Kontakt. Sie beide haben die Marke Miss Schweiz nachhaltig geprägt.

Wer ist für Sie zurzeit die schönste Frau der Schweiz?
Die eine Schönheit gibt es für mich nicht. Selbstbewusstsein, Natürlichkeit und Authentizität sind Attribute, die für mich persönlich Schönheit ausmachen.

Und Sie selber haben auch schon mal einen Missentitel geholt?
Nein. Meine Perspektive war eine unternehmerische. Gleichwohl hat mich die Missen- und Modewelt zeitlebens fasziniert. Und mit dem Kauf der Marke «Miss Schweiz Wahl» habe ich mir einen Traum erfüllt.



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Kommentare

  • Agnès Laube, 04.10.2017 10:36 Uhr
    Schon hat frau gedacht, die Fleischschau sei beendet. Nun taucht sie wieder auf und auch das Swiss Next Topmodel als neues Format. Diese Shows sind völlig anachronistisch und fern davon, Rule Models für junge Frauen zu sein. Im Gegenteil: Genau wegen solch bescheuerter TV-Formate gibt es immer mehr magersüchtige junge Frauen.
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