05.01.2017

Alberto Venzago

Erste Arbeit als Künstler-Duo «one»

Der international bekannte Fotograf zeigt sein erstes Projekt zusammen mit seiner Muse und Lebenspartnerin Julia Fokina.

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Alberto Venzago gilt als der bedeutendste Schweizer Reportage-Fotograf. Seit über 40 Jahren arbeitet er für weltweit renommierte Nachrichtenmagazine wie «Stern», das «Sunday Time Magazine», «Life» und er hat seit längerem eine Fotografie-Kolumne in der Kommunikationszeitschrift «persönlich». Kritiker attestieren dem 66-jährigen Wahl-Zürcher die Fähigkeit, mit seiner Linse an den Menschen zu kleben, ohne dass sie ihn bewusst wahrnehmen. So entstehen intime Portraits und Zeitdokumente – über Voodoo-Geisterheiler, die japanische Mafia und das Pentagon.

Als Künstler feiert Venzago seit Jahren internationale Erfolge. Er fotografierte schon die Schwestern Penélope und Mónica Cruz. Mit dem deutschen Filmemacher Wim Wenders drehte er 2003 den Dokumentarfilm «Voodoo. Mounted by the Gods». 

Nun zeigt Venzago an der photo17 erstmals neue Werke aus der gemeinsamen Arbeit mit seiner Lebenspartnerin und Muse Julia Fokina. Die beiden bilden das Künstler-Duo «one». «Wir versuchen Fotojournalismus und bildende Kunst zu verknüpfen, Ereignisse neu zu interpretieren, emotional und oft provozierend», schreibt Venzago in einer Mitteilung zu dazu. Treibende Kraft sei die Sehnsucht und die Lust aufs Abenteuer, so der Star-Fotograf. Die gemeinsame Liebe beflügle und helfe über Verlust und Schmerz hinweg. Das Künstlerpaar Fokina Venzago werde zum «symbiotischen Liebespaar».

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Herr Venzago, Sie zeigen an der photo17 erstmals neue Werke aus der gemeinsamen Arbeit mit Julia Fokina. Was erwartet die Besucher?
Gute Fotografie, weltoffene Ideen, Witz, Charme und Erotik. Wir zeigen Bilder, die den Film im Kopfkino zum Laufen bringen.

Können Sie die kreative Idee hinter diesen beiden Werken erklären?
Ich habe jahrelang als Fotojournalist alleine die Welt bereist. Ich war überzeugt, dass ein Bild die Welt verändern kann. Jetzt ist es an der Zeit, etwas Neues anzufangen. Ich habe in Julia meine Partnerin gefunden – nicht nur als Muse vor der Kamera, sondern als eigenständige Künstlerin. Fotojournalismus vermählt sich mit der bildenden Kunst. Alles kann wahr sein, aber auch nichts. Der ganze Prozess von der Idee bis zur Realisation geschieht jetzt gemeinsam. Wir wollten nicht wiederholen, was Newton und andere Fotokünstler schon gesagt haben, wir wollen eine eigene Sprache entwickeln.

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Sie arbeiten mit Ihrer Lebenspartnerin und Muse zusammen. Das Projekt tönt also eher nach Spass als viel beinharter Arbeit.
Julia und ich sind wie zwei Kinder unterwegs. Was anfänglich aus einer Laune entstehen kann, wird grösser und ernsthafter. Auf einmal stehen wir da wie zwei Erwachsene und merken, dass auch unsere Themen und unsere Vorgehensweise sich verändert haben. Aus freudianischen Träumen und nächtlichen Fantasien entstehen Bilder. Die Fotografie ist dafür ein wunderbares Medium. Oft beginnt es mit einem Furz im Hirn, und dann sehen wir uns an einem Filmset mit 20 Leuten wieder, die unseren Traum zur Wirklichkeit werden lassen.

Was meinen Sie mit «die gemeinsame Liebe beflügelt und hilft über den Schmerz hinweg»?
John Lennon sagte: «Träume deinen Traum alleine – und es bleibt ein Traum. Träum ihn zusammen – und es wird Realität». Julias Jugend in der UDSSR war nicht nur ein Honigschlecken. Vieles entstand aus Erinnerungen. Und unsere Arbeit ist der beste Therapeut.

Warum ist die Teilnahme an der photo17 in Zürich für Sie als international erfolgreichen Fotografen überhaupt attraktiv?
Ich wohne wieder in Zürich, bin hier zuhause. Es macht mir Spass, hier unsere gemeinsame Arbeit zu zeigen.

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«One, seduced by the darkness», Maag Halle Zürich, Samstag, 7.1.2017, 20 Uhr. photo17

(eh)



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