19.09.2017

Patricia Boser

«Früher war es mir wichtiger, allen zu gefallen»

Von der Kupplerin zur Türöffnerin der Nation: Die Moderatorin steht schon mehr als ihr halbes Leben im Rampenlicht. Am Samstag wird sie 50 Jahre alt. Ein Gespräch über Alter, Aussehen und Anerkennung.
Patricia Boser: «Früher war es mir wichtiger, allen zu gefallen»
Patricia Boser: «In meiner begrenzten Freizeit sind mir meine Familie und Freunde wichtig.» (Bilder: Amanda Nikolic)
von Christian Beck

Frau Boser, je älter Sie werden, desto jünger sehen Sie aus. Wie machen Sie das?
Ich lebe bewusster als früher, auch was die Ernährung betrifft. Und ich gönne mir die Zeit für Bewegung in der Natur und für Sport. Schon vor Jahren hatte ich mir vorgenommen, mit fünfzig meine persönliche «Idealfigur» zu erreichen. Das habe ich nun mit Disziplin und ohne zwanghafte Diät geschafft. Darauf bin ich stolz. Und last but not least tragen auch die Gene meiner Mutter Gerda das ihre dazu bei.

Am Samstag werden Sie nun 50 Jahre alt. Wie fühlen Sie sich?
Ich fühle mich grossartig und hätte mit dreissig nie gedacht, dass ich mich mit fünfzig so jung und fit fühlen werde, wie ich es jetzt tue. Der Spruch «Man ist so alt, wie man sich fühlt» hat wirklich etwas Wahres.

Viele sagen Ihnen «Patty». Wahre Freunde nennen Sie aber anders…
Meine langjährigen Freunde nennen mich «Patti» ohne «ä» – aber das «Pätty» werde ich wohl nie mehr los (lacht).

«Patricia Boser» ist längst zur Marke geworden. Welche Werte vermittelt die Marke aus Ihrer Sicht?
Authentizität, Empathie, Herzlichkeit und Humor – gepaart mit der Tatsache, dass ich Menschen mag und mich in sie hineinfühlen kann.

Das beruht nicht immer auf Gegenseitigkeit. Sie polarisieren – die Zuschauer mögen Sie oder eben nicht. Haben Sie Mühe damit?
Früher war es mir wichtiger, allen zu gefallen. Aber in der Zwischenzeit weiss ich, dass Persönlichkeiten ohne Ecken und Kanten die Tendenz zur Mittelmässigkeit haben. Zudem gilt auch hier: «Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann».

Besonders Frauen in Ihrem Alter und Homosexuelle sind von Ihnen angetan. Woher kommt das?
Ich spreche wohl vielen Frauen in meinen Sendungen aus ihrer Seele. Gegenüber Homosexuellen habe ich seit je her überhaupt keine Berührungsängste, warum auch? Im Gegenteil. Viele meiner besten Freunde gehören zur Gay Community.

Apropos Community: Inwiefern haben die sozialen Medien Ihre Arbeit verändert?
Facebook und Instagram sind ein selbstverständlicher Teil meines täglichen Lebens geworden. Durch diese Kanäle habe ich einen noch direkteren Kontakt zu meinen Zuschauern und sie zu mir, was ich sehr schätze. Ich nutze Social Media auch oft für meine Recherchen und bin so immer up to date.

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Seit über 20 Jahren moderieren Sie «Lifestyle» und seit zwei Jahren auch noch «Boser & Böser». Wie lange bleiben Sie noch am Bildschirm?
Meine Arbeit und meine Sendungen machen mir nach wie vor unheimlich Freude. In Kombination mit Moderationen von Corporate-Events habe ich nach wie vor den für mich idealen Job. Und solange das Feedback der Zuschauer und Auftraggeber so positiv ist und die Einschaltquoten stimmen, mache ich mit Lust und Freude weiter.

Und danach?
Momentan lebe ich im Hier und Jetzt. Einmal mit Kindern oder Nachwuchstalenten zu arbeiten, könnte ich mir gut vorstellen.

Macht es Ihnen eigentlich keine Mühe, dauernd in der Öffentlichkeit zu stehen?
Seit 28 Jahren bin ich im Medienbusiness tätig und habe mich daran gewöhnt, in der Öffentlichkeit zu stehen. Trotzdem bin ich selten privat an VIP-Anlässen anzutreffen. In meiner begrenzten Freizeit sind mir meine Familie und Freunde wichtig.

Und was, wenn eines Tages das Rampenlicht ganz erlischt?
Darüber mache ich mir keine Gedanken. Mein Terminkalender ist für die nächsten Jahre bereits sehr voll. Ich könnte mir aber gut vorstellen, einmal mit ganz vielen Tieren in Südfrankreich zu leben.

Haben Sie noch einen unerfüllten Traum?
Ich habe mir im Leben immer alle Träume erfüllt und nie auf unbestimmt verschoben. Ich wünsche mir höchstens, dass der Tag für mich 30 Stunden hat (lacht).


Patricia Boser startete ihre Medienkarriere 1989 als Moderatorin bei Radio 24. Mit dem Sendestart von Tele Züri 1994 wurde sie durch «ZüriDate» (später «SwissDate») zur «Kupplerin der Nation». Seit 1996 bis heute besucht sie mit «Lifestyle» Promis in deren eigenen vier Wänden. Seit 2015 moderiert die Zürcherin ausserdem den Frauentalk «Boser & Böser».



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