17.11.2017

Jugendwort des Jahres

«I bims» macht in Deutschland das Rennen

Das ist eine beliebte Wendung aus der «vong»-Sprache, in der User in sozialen Netzwerken Sätze verkürzen.

Zum zehnten Mal hat Langenscheidt Deutschlands «Jugendwort des Jahres» gekürt. Diesmal wählte die Jury einen Zweiteiler, den viele Jugendliche nutzen - und sicher auch der eine oder andere Erwachsene kennt: «I bims».

Es bedeutet «Ich bin», wie der Langenscheidt-Verlag am Freitag in München mitteilte. Es gilt aber auch als Synonym für «Ich bin's». «I bims» ist eine beliebte Wendung aus der sogenannten vong-Sprache, in der Internetnutzer in sozialen Netzwerken Sätze verkürzen und mit Worten spielen. Dabei werden oft Begriffe absichtlich falsch geschrieben.

Zur Auswahl standen 30 Begriffe, die zeigen sollen, wie die Jugend von heute spricht. Eine 20-köpfige Jury hatte das Wort gewählt. In einer unverbindlichen Online-Abstimmung war «i bims» auf dem letzten Platz gelandet. Spitzenreiter war der Ausdruck «geht fit» als Bezeichnung für etwas, das klar geht. Dahinter lag «napflixen» für ein Nickerchen während eines Films. Mit rund einer Million Stimmen gab es laut Verlag diesmal so viele wie noch nie.

«Smombie» oder «merkeln»

Im vergangenen Jahr entschied sich die Jury für «Fly sein», einen Begriff aus der Hip-Hop-Szene, der so viel heisst wie: jemand oder etwas «geht besonders ab». 

2015 lag in der Online-Abstimmung das Verb «merkeln» vorne, das soviel bedeuten soll wie «nichts tun, keine Entscheidung treffen». Die Jury kürte aber mit «Smombie» ein Kunstwort aus Smartphone und Zombie. Es soll jemanden beschreiben, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt.

Die Wahl ist eine Werbeaktion des Langenscheidt-Verlags. Oft wird dabei diskutiert, ob das Sieger-Wort wirklich dem Sprachgebrauch von Jugendlichen entspricht. «Wir haben ein Wort gefunden, das wirklich bereits gesprochen wird», sagte ein Sprecher. Dem Vorwurf, so spreche niemand, habe man dieses Jahr etwas entgegensetzen können. (sda/dpa/eh) 

 



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