17.10.2017

Kurzfilmtage Winterthur

Südostasien und Griechenland im Fokus

Im Mittelpunkt der 21. Kurzfilmtage Winterthur vom 7. bis 12. November stehen Südostasien, Griechenland und die thailändische Filmemacherin Pimpaka Towira. Im Schweizer und im internationalen Wettbewerb sind 54 Filme zu sehen; mehr fiktionale Filme als in früheren Jahren.
Kurzfilmtage Winterthur: Südostasien und Griechenland im Fokus
Film-Still aus dem Trailer der 21. Kurzfilmtage Winterthur

In den letzten Jahren sind immer wieder Kurzfilme aus Südostasien im Wettbewerb der Kurzfilmtage gelaufen. Jetzt sei der richtige Moment, um ein spezielles Augenmerk auf diese Region mit ihrem seit einigen Jahren boomenden Filmschaffen zu werfen, sagte der künstlerische Festivalleiter John Canciani am Dienstag an einer Medienorientierung in Zürich. 

Viele Werke kommen aus Thailand und den Philippinen. Sie behandeln ein breites Themenspektrum rund um Politik, den Umgang mit Erinnerung, Familie, Tradition oder Sexualität. Die Filme legten grossen Wert auf eine metaphorische Filmsprache und eine getragene, oft gemächliche Erzählweise. Nicht selten seien sie von einem schrägen, bisweilen surrealen Humor durchzogen.

Pimpaka Towira ist laut Canciani «die wichtigste Stimme des thailändischen Kinos», deshalb habe ihr das Winterthurer Festival einen Schwerpunkt gewidmet. Den Kurzfilm betrachte Towira vor allem als Experimentierfeld für ihre Langfilme.

 

Griechenland im Fokus

Im Programm «Land im Fokus: Griechenland» stellen die Kurzfilmtage das zeitgenössische Filmschaffen dem «New Greek Cinema» der 60er Jahre gegenüber. Die griechische Filmszene sei heute lebendiger denn je. Und gerade auch im Kurzfilm mache seit einigen Jahren eine neue Generation junger Filmtalente mit einem eigenen unverkennbaren Stil von sich reden, betonen die Organisatoren.

Anlässlich des bevorstehenden 50-Jahr-Jubiläums der sich gegen das Establishment rebellierenden 68er-Bewegung ehren die Kurzfilmtage den 77-Jährigen Filmemacher Fredi M. Murer. Er stehe mit seinen frühen Werken für den Zeitgeist der 68er, sagte Canciani.

Neu eingeführt worden ist ein Programm, das sich ausschliesslich dem Zürcher Film widmet und damit einen Einblick ins aktuelle lokale Kurzfilmschaffen gibt. In weiteren Spezialprogrammen werden sudanesische Kurzfilme sowie polnische Animationsfilme präsentiert.

 

Menschen im Mittelpunkt

In die beiden Wettbewerbe haben es in diesem Jahr laut Canciani besonders viele Spielfilme geschafft. Von den 37 für den Internationalen Wettbewerb selektionierten Filmen haben zahlreiche einen aktuellen politischen Bezug. Oft stehen die Menschen im Mittelpunkt. Die Jury des internationalen Wettbewerbs vergibt einen Hauptpreis (12'000 Franken) und einen Förderpreis (10'000 Franken).

Im Rennen um den mit 10'000 Franken dotierten Preis für den besten Schweizer Beitrag sind 17 Werke. Gut vertreten sind hier auch Animationsfilme. Fünf Schweizer Filme sind auch für die Preise des internationalen Wettbewerbs nominiert. Den Publikumspreis von 10'000 Franken gewinnen können alle 54 Wettbewerbsfilme.

 

Virtual-Reality-Kino

Erstmals wird ein spezielles Virtual-Reality-Kino eingerichtet. Darin gibt es die Möglichkeit für jeweils 30 Zuschauerinnen und Zuschauer, auf Drehstühlen sitzend und mit Kopfhörer und Virtual-Reality-Brille ausgestattet, das neue Medium kollektiv zu erleben, wie der kaufmännische Leiter Remo Longhi erklärte.

Eine weitere neue Spielstätte ist laut Longhi der Neuwiesenhof. Die Filmprogramme laufen überdies im Casino-Theater, im Theater Winterthur und im Kino Cameo. Wie in den Vorjahren wird mit über 18'000 Eintritten gerechnet. (sda/maw)



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240420