25.09.2003

BÜTLER, DE STOPPANI, LAUBER, Führungstrio NZZ-Gruppe/Oktober 2003

Die NZZ-Gruppe durchläuft ein schwieriges Geschäftsjahr und stellt neue Weichen. Das Führungstrio Hugo Bütler, Marco de Stoppani und Beat Lauber gibt Auskunft über Führungsstruktur, Sparmassnahmen, das Profil der NZZ am Sonntag, den Gesamtarbeitsvertrag und darüber, ob es in Bern noch etwas zu sagen hat. Interview: Oliver Prange. Fotos: Marc Wetli

Die schlechte Konjunktur hat der Presse in diesem Jahr zugesetzt. Der Pressewerbeumsatz ist gegenüber Bestzeiten gemäss PubliGroupe um 600 Millionen Franken eingebrochen. Stark betroffen ist auch die NZZ, die im letzten Jahr einen Verlust von 50 Millionen Franken auswies. Welche Massnahmen haben Sie konkret getroffen, wie haben Sie die Kosten gesenkt?

Hugo Bütler: "Wir leben in der Zeitungsbranche mit der Tatsache, dass sich die Konjunktur übermässig aufs Geschäft auswirkt; genauso wie sie in guten Zeiten stark einschenkt, schlägt sie in schlechten nach unten aus. Selbstverständlich reagierten wir, indem wir die Kosten senkten, wir haben aber auch zusätzliche Einnahmequellen erschlossen, zum Beispiel durch Sonderbeilagen.”

Welches waren Ihre konkreten Kosteneinsparungsmassnahmen?

Bütler: "Wir haben in allen Bereichen die Kosten gesenkt. Wir haben das Personal reduziert – zunächst ersetzten wir natürliche Abgänge nicht, ermöglichten Frühpensionierungen, aber es gab auch Entlassungen; insgesamt sind heute die Personalkosten um zehn Prozent tiefer als vor einem Jahr.” Marco de Stoppani: "Und wir haben unsere Geschäftsprozesse weiter optimiert und deren Automatisierung dank Computertechnologien intensiv vorangetrieben.”

Können Sie dies präzisieren?

de Stoppani: "Wir möchten die Auftragsabwicklung im Anzeigenbereich von Werbeauftraggebern bis zur Zeitungsseite so weit wie möglich digitalisieren. Rund 50 Prozent unserer Anzeigenaufträge werden bereits heute digital abgewickelt; unser Ziel sind 80 Prozent. Ein weiteres Beispiel ist NZZ Global, mit dem NZZ-Leser auch in weit entfernten Ländern die Internationale Ausgabe der NZZ am Bildschirm lesen und vor Ort ausdrucken können.”



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