27.08.2003

HEGARTY JOHN, Mitbesitzer Bartle Bogle Hegarty/September 2003

Einzelkämpfer oder Netzwerk? Der Engländer John Hegarty, Mitbesitzer der internationalen Agentur Bartle Bogle Hegarty, schwört auf das Erste. Werbung, so sein Leitsatz, ist die Idee von zwei Menschen, die an einem Tisch sitzen und damit ein Unternehmen verändern. Der oberste Publicis-Chef, Maurice Levy, sieht es anders: Nur ein grosses Netzwerk kann alle Dienste garantieren. Pikant: Als Mitbesitzer von Leo Burnett ist Levy indirekt auch Hegartys oberster Chef. Interview: Oliver Prange

Vor ein paar Jahren erklärten Sie in einem "persönlich”-Interview, dass Sie nie an ein grosses Netzwerk verkaufen würden. Und jetzt gehört Ihre BBH zur Leo-Burnett-Gruppe.

"Da sehen Sie es: Man sollte niemals nie sagen. Eigentlich wollten wir immer unser eigenes Schicksal kontrollieren, mussten aber feststellen, dass wir – um weiterzuwachsen – ein internationales Netzwerk brauchen; also verkauften wir 49 Prozent an Leo Burnett. So wurden wir Partner in einem Netzwerk. Da das Netz lediglich über eine Aktienminderheit verfügt, sind wir immer noch unabhängig. Sie haben auch keinen Sitz im Aufsichtsrat, sondern verstehen sich einfach als Investoren. Niemand kann uns befehlen, was wir zu tun haben.”

Gibt es keine Zusammenarbeit?

"Wir arbeiten zusammen. Wir haben eine gemeinsame Media-Unternehmung. Weiter kann man aber nicht gehen. Zu unseren Kunden zählt zum Beispiel Unilever. Und Publicis betreut die direkte Konkurrenz Procter & Gamble.”

Gibt es weitere Möglichkeiten einer Zusammenarbeit?

"Zum Beispiel bei Johnny Walker. Da hilft uns Leo Burnett, unsere Strategie weltweit zu verankern. Es geht immer um die Frage, wie sie uns helfen können. Und dann arbeiten wir zusammen.”



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