31.08.2006

ISLER GERHARD, Jean-Frey-Verlag/September 2006

Strippenzieher: Wer vom Jean-Frey-Verlag spricht, denkt sofort an Tito Tettamanti. Doch dies ist nur ein Teil der Wahrheit: Gerhart Isler, der ehemalige Verleger der Finanz und Wirtschaft, besitzt genau den gleich grossen Aktienanteil wie der Tessiner Financier. Gegenüber “persönlich” äussert er sich über den Weltwoche-Verkauf, die zukünftige Strategie seines Verlags, den Swissfirst-Skandal und sein Verwaltungsratsmandat bei der PubliGroupe.

Herr Isler, Sie waren 16 Jahre lang Verleger von Finanz und Wirtschaft. Vermissen Sie das operative Geschäft nicht ein bisschen?

“Selbstverständlich denke ich gerne an die alten F-und-W-Zeiten zurück. Wir waren ein kleines Team und haben Woche für Woche unser gesamtes Herzblut in unsere Zeitschrift investiert. Doch alles hat seine Zeit. Der Verkauf öffnete mir neue Chancen und Betätigungsfelder. So bin ich heute unter anderem im Verwaltungsrat der PubliGroupe und des Casinos Baden, im Stiftungsrat zweier sozialer Organisationen sowie als Grossaktionär beim Jean-Frey-Verlag aktiv.”

Ein bisschen viel für einen Frühpensionierten ...

“Wieso Frühpensionierter? Ich habe meine Firma verkauft – von Pension war nie die Rede! Ich wollte nach 30 Jahren F und W mal andere Dinge tun, zum Beispiel auch mehr Zeit für meine vielen Hobbys haben. Dazu ist es leider nicht gekommen. Auch meine Ranch in Oklahoma würde ich gerne vermehrt aufsuchen. Trotz allem will ich mich nicht beklagen: Im Gegensatz zu meiner früheren Tätigkeit bei Finanz und Wirtschaft bin ich heute auf verschiedenen Ebenen tätig. Das ist zwar anstrengender, aber auch faszinierender.”

Ihre Partys waren legendär. Kurzfristig wollten Sie beim Flughafen Dübendorf sogar eine eigene Eventhalle errichten.

“Das Projekt ist gestorben, nachdem mir VCS-Präsidentin Gabi Petri auf sehr freundliche, aber knallharte Weise erklärt hat, welche Auflagen wir zu erfüllen hätten. Wir hatten bereits die ersten Anfragen möglicher Interessenten, die uns zeigten, dass wir auf dem richtigen Weg waren.”



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