22.01.2004

KLAUS HANS, Ex-Pressesprecher von Ruth Metzler/Januar 2004

Der 37-jährige Hans Klaus war während zweieinhalb Jahren Pressesprecher der abgewählten Bundesrätin Ruth Metzler – einer der jüngsten im Bundeshaus. Für deren Nachfolger Christoph Blocher mag der gebürtige Schwyzer nicht arbeiten, stattdessen will er ein Buch über die Ereignisse vom 10. Dezember schreiben. Eindrücke aus dem Zentrum der Macht. Interview: Matthias Ackeret, Fotos: Marc Wetli

Hans Klaus, was ist aus Ihrer Sicht am 10. Dezember 2003 falsch gelaufen?

(Schmunzelt.) "Diese Frage ist einfach zu beantworten: Falsch war die Nichtwiederwahl von Bundesrätin Metzler. Das ist sehr schade. Schade nicht nur für Frau Metzler, sondern auch für die Menschen in der Schweiz und eine ganze Generation, die in der Regierung nun nicht mehr vertreten ist.”

Wie haben Sie den 10. Dezember erlebt?

"Es war ein schwieriger Tag. Ich ging meistens in meinem Büro auf und ab. Verfolgte mit meinem Team die Wahlen am Fernseher mit. Die Spannung war kaum auszuhalten. Nie mehr werde ich die 15 Minuten vergessen, in denen ich meine Chefin zu ihrer Verzichtserklärung in den Nationalratssaal begleitete. Die Standing Ovation des Parlaments war sehr eindrucksvoll und doch irgendwie unwirklich. Da beklatschten Menschen eine faszinierende Bundesrätin, welche sie Minuten zuvor nicht wiedergewählt hatten … Am Nachmittag folgte dann noch die letzte Pressekonferenz mit Frau Metzler. Das war keine einfache Aufgabe. Ein Tag voller Emotionen.”

Was passierte nach dieser Pressekonferenz?

"Ich musste wieder an die Arbeit. Medienanfragen beantworten, mich um mein Team kümmern und mit meinen Sprecherinnen reden. Es gehört zur Professionalität, dass der Laden nicht stillsteht, auch in solchen Situationen.”



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