29.08.2008

OEHLER EDGAR, Mehrheitsaktionär, Konzernchef und VR-Präsident der Arbonia-Forster-Holding AG

Tausendsassa: Edgar Oehlers Imperium reicht um die ganze Welt. Der 66-jährige Unternehmer ist Mehrheitsaktionär, Konzernchef und VR-Präsident der Arbonia-Forster-Holding AG mit Sitz in Arbon (TG). Trotz einem soeben eingeweihten prunkvollen Firmensitz kämpft auch “Wunderkind” Oehler mit den wirtschaftlichen Problemen. Mitschuldig an der ganze Misere, so Oehler, seien die sogenannten “Überbanker”, die Hunderte von Millionen Franken verpufft hätten.

Herr Oehler, bei Ihrem neuen Firmensitz in Arbon kann man anhand der Leuchtfarbe Ihre momentane Befindlichkeit ablesen. Heute morgen war das Gebäude rot beleuchtet?...

“Wenn ich morgens um 6 Uhr in mein Büro komme, stelle ich jeweils die entsprechende Farbe ein. Dies soll Transparenz vermitteln. Ich bin ein technikorientierter Mensch und das Unternehmen ist so konzipiert, dass es unterschiedlich beleuchtet werden kann. Einmal dominiert die Farbe Rot, dann wieder Orange, und wenn ich gut gelaunt bin, wähle ich die Farbe der Hoffnung, also Grün. Heute morgen war die Farbe rot, allerdings dachte ich aber nicht an das aktuelle Halbjahresergebnis der Arbonia-Forster-Gruppe?...”

...?was eigentlich begreiflich wäre. Ihr Unternehmen hat die Erwartungen mit diesem eher enttäuschenden Ergebnis verfehlt. An der Schweizer Börse brachen die Aktien ein. Bereitet Ihnen diese Tatsache schlaflose Nächte?

“Glücklicherweise hatte ich keine schlaflosen Nächte, weil ich mit diesem für mich ungenügenden Ergebnis und einem Kurseinbruch gerechnet hatte. Doch es macht keinen Sinn, sich damit weiter zu beschäftigen; im Gegenteil: Ich konzentriere mich bereits wieder auf die nächs­ten Projekte. Es kann nicht immer gut laufen. Natürlich denken die Analysten diesbezüglich anders, da sie lediglich ihre Bleistifte bewegen und die Unternehmen kritisieren müssen, wenn sie ihre Erwartungen nicht erfüllen. Aber es ist nun einmal einfacher, am Schreibtisch Zahlen zusammenzuzählen als auf die schwierigen Verhältnisse in der Wirtschaft zu reagieren.”

Trotzdem heisst es, der Börsenkurs widerspiegle mehr oder weniger die aktuelle Befindlichkeit eines Unternehmens?...

“Dies ist bei uns nicht einmal kurzfristig der Fall. Wir haben in den vergangenen Monaten 40 Millionen Franken in ein neues Firmengebäude investiert und gleichzeitig das umliegende Bauland auf­ge­kauft. Dies sind Investitionen für die Zukunft, die sich aber jetzt in der Rechnung niederschlagen. Natürlich hätte ich auch am alten Standort bleiben können und dabei kein Geld investieren müssen. Was ich damit sagen will: Nicht die Kurzfristigkeit interessiert mich, sondern die Nachhaltigkeit. Die folgenden Generationen müssen kein Land mehr erwerben, weil wir das bereits erledigt haben. Ich spreche dabei von einer satten zweistelligen Millionenzahl. Die Reserven für unser Unternehmen sind zweifelsohne vorhanden.”



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