26.11.2003

SCHMID CARLO, Politiker/Dezember 2003

Der Innerrhodner Landammann und Ständerat Carlo Schmid gilt als einer der kraftvollsten Politiker der Schweiz. Als einer der wenigen seiner Partei macht sich der CVP-Magistrat für Christoph Blocher im Bundesrat stark. Doch der 53-Jährige hat auch ein Faible für schwierige Mandate: So präsidiert er nicht nur die Vereinigung der Schweizer Camionneure ASTAG, sondern auch den Verband Schweizer Werbung. Gegenüber "persönlich” äussert er sich über die Probleme von Politik und Branche. Interview: Matthias Ackeret und Oliver Prange, Fotos: Marc Wetli

Herr Schmid, als einer der wenigen CVP-Vertreter setzen Sie sich für Christoph Blocher als Bundesrat ein. Wie gross ist seine Chance, gewählt zu werden?

"Die Chance beträgt über 50 Prozent. Es wäre ein Fehler, Blocher nicht in den Bundesrat zu wählen. Nicht, weil ich ihn für diese Tätigkeit für besonders prädestiniert halte, sondern weil er über ein enormes Störpotenzial verfügt. Dieses Störpotenzial muss neutralisiert werden. Sollte Blocher nicht Bundesrat werden, wird er uns dafür abstrafen, indem er die Schweiz von einem Referendum ins andere jagt. Dass die Schweiz dabei Schaden leidet, darauf wird er dann keine Rücksicht nehmen. Wenn man dies verhindern kann, sollte man es tun. Gleichzeitig erfüllt man Blocher einen Bubentraum.”

Mit dieser Auffassung stehen Sie in der CVP alleine da…

"Meines Erachtens denken viele in der CVP gleich, wagen es aber nicht zu sagen. Innerhalb der Partei sind die Fronten insofern verhärtet, als einer unserer Bundesräte zurücktreten müsste.”

Warum halten Sie Blocher für diesen Job für nicht besonders prädestiniert?

"Was Christoph Blocher als Bundesrat bewirken kann, können andere wie Hans-Rudolf Merz, Franz Steinegger, Samuel Schmid oder Toni Bortoluzzi auch.”



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