04.01.2017

Publicis

«Den Zumba-Spot für Donald Trump»

Gestern startete die Migros ihre Werbeoffensive für «iMpuls». Die vielen unterhaltsamen Kurzfilme geben Fitnesstipps für den Alltag. Dabei schluckt unter anderem ein Mann lebendige Schnecken, während ein anderer in die Badewanne furzt. Braucht es das? Thomas Wildberger und Peter Brönnimann von Publicis erklären die Hintergründe.
Publicis: «Den Zumba-Spot für Donald Trump»
von Edith Hollenstein

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Herr Wildberger, Herr Brönnimann, in der Badewanne oder auf einem Ast: Wie haben Sie sich persönlich über Weihnachten entspannt?
Thomas Wildberger (Bild ganz oben): Abends wurde gut und viel gegessen und getrunken. Tagsüber habe ich die zusätzlichen Kilos mit Kinderwagenschieben und Hundespaziergängen wieder wegtrainiert.

Peter Brönnimann (zweites Bild): Im Wallis gab’s tolle Skipisten und gleich daneben konnte man wunderbar wandern. Wir haben beides genossen und uns entsprechend doppelt aktiv entspannt.

Wie und durch wen entstand die Idee für diese Filme für iMpuls?
TW: In der Agentur entstand zuerst die Idee, einen Stichtag auszurufen, an dem die Menschen anfangen sollen, gesünder zu leben. Schnell haben wir gemerkt, dass es viel nachhaltiger ist, wenn jeder Tag zu einem Tag wird, an dem man zu sich sagen kann Heute ist ein guter Tag, um irgend etwas Gesundes zu unternehmen oder zu essen.

Sie haben einen «riesigen Content-Pool an Kürzestfilmen realisiert», wie Sie in einer Mitteilung schrieben. Warum sind so viele unterschiedliche Filme nötig?
TW: Der Vorsatz, gesünder zu leben, ist schnell getroffen, jedoch auch schnell wieder verworfen. Da durch zwei Wochen Fitnessstudio noch niemand topfit geworden ist, will die Migros mit ihrer Initiative so viele Motivationsschübe wie möglich geben. Am besten täglich. Am besten 365 Mal im Jahr.

Die Filme werden auch auf digitalen/Social-Media-Kanälen eingesetzt. Wo ist das genaueste Targeting möglich?
TW: Grundsätzlich bietet Facebook das meiste Datenmaterial. Wir wären also in der Lage, Donald Trump den Zumba-Spot mit der knackigen Tänzerin zukommen zu lassen.

Was ist das Ziel dieser Kampagne?
PB: «Die Migros fördert die Gesundheit der Bevölkerung» hat Duttweiler schon in den Statuten verankert. Ab sofort widmet sie sich dem Thema konsequenter und umfangreicher denn je. Ziel ist einerseits die Bekanntmachung der Initiative, andererseits werden nun die verschiedenen Angebote der Migros-Unternehmen vernetzt und sichtbarer gemacht.

Wie werden Sie den Erfolg messen können?
PB: Gemessen werden die verschiedensten Faktoren: von der Bekanntheit der Initiative über Besuchszahlen beim Gratis-Fitnesstag in den Klubschulen bis zur Anzahl Besuchen auf der Plattform www.migros-impuls.ch und Verkäufen in den Filialen. Und natürlich: Wenn man im Frühling in eine Migros-Filiale geht, wird man dort auffallend mehr gesündere Menschen sehen.

Herr Wildberger, welcher Film spricht Sie persönlich am meisten an? 
TW: Ich mag Auto. Ich finde es einfach herrlich, wenn der Mann sein Auto inniger küsst als seine Frau. Bei mir zu Hause ist das zum Glück noch umgekehrt.

Und Sie, Herr Brönnimann?
PB: Hühnerbouillon. Dank dieses Films bin ich vor Weihnachten meine hartnäckige Erkältung losgeworden.

Lebendige Schnecken schlucken, furzen in der Badewanne oder sogar Urin trinken: Braucht es tatsächlich derart eklige Handlungen, damit die Leute aufmerksam werden?
TW: Von den vielen Filmen erwähnen Sie drei, die etwas gewöhnungsbedürftiger sind. Allerdings nur im Werbefernsehen, denn in der Realität sind Schnecken schlucken und Urin trinken bewährte Mittel, die halt etwas in die Jahre gekommen sind. Und zum gutaussehenden Mann in der Badewanne würde Lukas Podolski sagen, dass doch 80 Prozent aller Männer sich nicht nur schon gerne die Eier gekrault, sondern auch schon in die Badewanne gepupst haben.

2017 ist noch jung, es wird einiges an Kondition nötig sein. Welchen dieser Gesundheitstipps empfehlen Sie Ihren Mitarbeitern in der Agentur?
PB: Publicis liegt nur wenige Schritte vom See entfernt. Ich empfehle, zweimal wöchentlich schwimmen zu gehen - auch im Winter.

 


Thomas Wildberger ist CEO und Kreativchef von Publicis Schweiz, Peter Brönnimann ist in derselben Agentur als Creative Director tätig.



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