04.04.2018

Leading Swiss Agencies

«Der Name LSA ist Credo und Verpflichtung»

Der neue Verbandspräsident Michael Hählen spricht über seine Ziele im neuen Amt und die Herausforderungen der Branche.
Leading Swiss Agencies: «Der Name LSA ist Credo und Verpflichtung»
«Grundsätzlich kennt man in Zürich die gleichen Herausforderungen wie im Berner Seeland». Michael Hählen, CEO der Lysser Agentur In Flagranti und neuer LSA-Präsident. (Bild: zVg.)
von Matthias Ackeret

Herr Hählen, herzliche Gratulation zu Ihrer Wahl zum LSA-Präsidenten. Was reizt Sie persönlich an diesem Amt?
Der Verband hat sich unter meinen beiden Vorgängern, Geri Aebi und Roman Hirsbrunner, mit der Umbenennung in Leading Swiss Agencies nicht bloss einen neuen Namen verpasst. Der Name ist Credo, Programm und Verpflichtung zugleich. In den vergangenen zwei Jahren haben wir stark an Grundsätzlichem, den Werten, dem Profil und dem Auftritt gearbeitet. Nun kommt die nächste Phase: diejenige der Beweisführung, gegenüber unseren Mitgliedern, aber auch gegenüber allen Partnern unserer Branche. Das Begonnene fortzuführen und weiter mit konkreten Inhalten zu füllen, darauf freue ich mich.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für die Schweizer Werbeindustrie in den nächsten Jahren?
Die grossen strukturellen Veränderungen, die die Digitalisierung in unserer Industrie mit sich bringt, scheinen mir bekannt. Was uns zudem sicher beschäftigen wird, sind die Rahmenbedingungen. Ich denke da an Datenschutzfragen, Themen wie Ad Fraud und Brand Safety, aber auch politische Themen wie Werbeeinschränkungen und drohende Verbote. Für die Agenturen stellt sich die Frage, wie sie mit der Digitalisierung umgehen, welche Leistungen sie anbieten, wie sie mit den Kunden zusammenarbeiten und welche Fähigkeiten sie dafür benötigen. Die geeignetsten, talentiertesten Leute zu finden, wird uns noch sehr beschäftigen. Weiterhin attraktive Stellen anzubieten, wird nicht nur eine Herausforderung für die Agenturen, sondern für die gesamte Branche.

Sie sind einer der wenigen LSA-Präsidenten, deren Agentur nicht in Zürich liegt. Inwiefern gibt dies einen anderen Blick auf die Branche?
Nun, wir haben Mitarbeitende in Lyss, die von Basel und Zürich hierhin pendeln... Ich vertrete eigentlich die Meinung, dass die heutigen Kommunikations- und Kollaborationsformen helfen, auch räumliche Distanzen zu überwinden. Sicher ist es so, dass man in der Provinz mit beiden Beinen auf dem Boden stehen muss und Flexibilität wie gelebte Kundennähe besonders wichtig sind, um Erfolg zu haben. Aber grundsätzlich kennt man in Zürich die gleichen Herausforderungen wie im Berner Seeland.

Sie sind Gründer und Miteigentümer von In Flagranti in Lyss, also einer Agentur, die keinem Netzwerk angehört. Ist dies in der heutigen Zeit ein Vor- oder Nachteil?
Doch, wir sind in einem Netzwerk! Wir haben uns vor drei Jahren entschieden, mit inspiratio.net ein eigenes Netzwerk zu initiieren. Hier verbinden wir Beratung, Kommunikation, Design und Technologie und arbeiten team- und firmenübergreifend für Kunden. Generell zählen für mich die Vernetzung und Interdisziplinarität zu den Schlüsselfaktoren, um in der heutigen Zeit Innovationen zu kreieren und nachhaltige Kundenerlebnisse zu schaffen.

LSA MV

Wieviel Mehraufwand bedeutet für Sie das neue Amt?
Schon heute habe ich mich im Verband engagiert und rechne mit einem guten Arbeitstag Aufwand pro Woche. Hinzu kommt sicher ein reger Austausch mit Branchenvertretern, auf die ich mich sehr freue. Das wird mich neben den regelmässigen Besuchen auf der Geschäftsstelle auch öfters nach Zürich führen. Mit den ÖV-Verbindungen in der Schweiz ist das aber überhaupt kein Problem, im Gegenteil.

Welche Änderungen innerhalb des LSA streben Sie an?
Wir werden uns intern sicher noch verstärkt mit unseren Geschäftsmodellen und den Themen Weiterbildung und Nachwuchs beschäftigen. Auch werden wir Fachgruppen zu aktuellen Themen gründen. In der externen Kommunikation wollen wir eine Stimme sein, wann immer es um die richtige Agenturauswahl, fairen Wettbewerb, faire Vergütungen sowie um Veränderungen der Rahmenbedingungen geht.

 

Michael Hählen beantwortete die Fragen schriftlich.

 



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