27.07.2016

Life Science Communication

Eine Kassette zum Welt-Hepatitis-Tag

Das Netzwerk Schweizer Hepatitis Strategie macht in ihrer zweiten Kampagne darauf aufmerksam, dass viele nichts von ihrer Infektion wissen.
Life Science Communication: Eine Kassette zum Welt-Hepatitis-Tag
Ach ja, die (Tonband-)Kassette: Hepatitis-Kampagne der Agentur Life Science Communication. (Bild: zVg.)

100'000 Menschen leben in der Schweiz laut Schätzungen mit einer chronischen Hepatitis B oder C. Etwa die Hälfte davon wisse nichts von ihrer Infektion, schreibt die Agentur Life Science Communication in einer Mitteilung.

Diese hohe Dunkelziffer sei alarmierend, denn die Folgen einer nicht behandelten Hepatitis können gravierend sein und so ist Hepatitis C heute der häufigste Grund für eine Lebertransplantation in der westlichen Welt.

Online-Test für die persönliche Risikoeinschätzung

Ein breites Spektrum an Ansteckungsrisiken und die Tatsache, dass die Infektion oft über Jahre ohne Symptome verläuft, erkläre die hohe Dunkelziffer betroffener Personen. Die diesjährige Kampagne, welche die Schweizer Hepatitis-Strategie zusammen mit Life Science Communication realisiert hat, ruft dazu auf, das eigene Risiko einer Infektion mit Hilfe eines Online-Tools einzuschätzen.

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Begleitet werden die Massnahmen von Videos, welche die Hintergründe zu den Infektionsrisiken und die persönliche Geschichte einer ehemaligen Betroffenen beleuchten. Beworben wird die Kampagne neben Social-Media-Massnahmen mit Plakaten und Postern, welche in ausgewählten medizinischen Zentren und Praxen aufliegen.

Das Netzwerk Schweizer Hepatitis Strategie macht in ihrer zweiten Kampagne darauf aufmerksam, dass viele nichts von ihrer Infektion wissen.

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Geburtenjahrgänge 1950 bis 1985: erhöhtes Risiko

Besonders gefährdet sind die Jahrgänge 1950 und 1985. Diese Personen seien besonders häufig von einer Infektion mit Hepatitis B oder C betroffen. Weil Hepatitis C vor den 1990er Jahren nicht nachgewiesen werden konnte, bestehe ein Risiko, sich in den 80er-Jahren mit Blutprodukten im Spital angesteckt zu haben.

Zu weiteren Risiken gehören das Spritzen oder Sniffen von Drogen, Tätowieren oder Piercen unter mangelnden hygienischen Bedingungen oder ungeschützter Sexualverkehr mit einer Person, die mit Hepatitis B infiziert ist. (pd/clm)



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Kommentare

  • Philip Bruggmann, 28.07.2016 20:46 Uhr
    @Ste 71: Die Schweizerische Hepatitis Strategie setzt sich auch für Zugang zur Behandlung für alle Betroffene ein. Wem die Krankenkasse die Kostenübernahme verwehrt, gibt es aktuell auch die Möglichkeit offiziell lizenzierte Generika aus Indien zu importieren. Betroffene dürfen sich gerne bei uns melden.
  • Ste 71, 28.07.2016 11:57 Uhr
    Es ist wichtig dass die Bevölkerung Informiert wird und betroffene sich Testen lassen können doch Information ist das eine, was mich an der ganzen Geschichte stört ist, dass Tausende Hepatitis Patienten, die eine Behandlung nötig haben diese aufgrund zu hoher Medikamentenkosten nicht erhalten, wobei diese in keinem Verhältnis zu den Kosten einer Lebertransplantation sowie von Folgeschäden und Behandlungen stehen. Aufklären Ja! Behandeln Nein?
  • Philip Bruggmann, 28.07.2016 09:59 Uhr
    @Karin Müller: eine erleichterte Möglichkeit sich testen zu lassen nach positivem Online Risiko Check ist geplant, doch die eingeschränkten Mittel liessen die Umsetzung noch nicht zu. Auch diese zweite Hepatitis Kampagne muss ohne jegliche öffentliche Mittel auskommen, obwohl dies Aufgabe des Bundes wäre, wie zum Beispiel auch bei HIV.
  • Karin Müller, 28.07.2016 09:10 Uhr
    Eine super Idee, leider nicht ganz zu Ende gedacht. Ideal wäre gewesen, wenn die Leute nach dem Online-Test eine erleichterte Möglichkeit gehabt hätten, um sich beispielsweise in einer Apotheke auf Hepatitis testen zu lassen. Aber nächstes Jahr ist ja auch wieder ein Welt-Hepatitis-Tag. :)
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