von Michèle Widmer
Am Samstagabend fand in Cannes die letzte Awardshow des diesjährigen Lions Festivals statt. Als grosse Siegerin in der prestigeträchtigen Kategorie Film geht die Agentur Adam&Eve DDB London mit der Arbeit Shoplifters hervor.
Auch die Schweiz ergattert sich zwei Bronze-Löwen in der Kategorie Film. Einer geht an FCB Zürich für Search Racism. Find Truth für Refugees Welcome und der zweite an Ruf Lanz für Second Chance für das Art Museum Konstruktiv.
Während es für FCB Zürich der siebte Löwen-Gewinn ist, ist es für Ruf Lanz die erste Auszeichnung in Cannes in diesem Jahr. «Cannes-Filmlöwen für die Schweiz sind eine seltene Spezies, entsprechend gross ist die Freude. Auch darüber, dass wir intern offenbar richtig selektioniert haben: Wir haben ja nur diesen einen Film eingereicht. Das müsste eigentlich noch einen Effie geben», sagt Markus Ruf lachend auf Anfrage von persoenlich.com zum Löwen-Erfolg.
Ausgezeichnet habe die Jury die Arbeit wahrscheinlich, weil sie eine überraschende Idee habe, formal spannend umgesetzt sei und in der Kulturwerbung neue Wege beschreite, indem sie statt musealer Abgehobenheit Augenzwinkern und Selbstironie beweise.
Gefeiert wird bei Ruf Lanz «mit viel Champagner, und vor allem: mit Sabine Schaschl und Andreas Durisch vom Museum Haus Konstruktiv und mit Tobi Fueter und Yves Bollag von der Filmproduktion Stories», wie Ruf ergänzt.
Somit sind alle Löwen vergeben. Die Schweizer Delegation gewann an der Werbeweltmeisterschaft an der Côte d'Azur insgesamt elf Löwen. Hier ein Überblick:
Gold:
0
Silber:
5 – FCB Zürich (4x) und Jung von Matt/Zürich (1x)
Bronze:
6 – FCB Zürich (3x), Publicis (1x), Jung von Matt/Limmat (1x), Ruf Lanz (1x)
Sieben der elf Löwen gehen auf das Konto von FCB Zürich. Aus diesem Grund gabs für Kreativchef Dennis Lück fast «jeden Morgen um 11 Uhr Bier und Prosecco am Agenturtresen», wie er im Interview mit persoenlich.com sagt. Und FCB-Zürich-CEO Cornelia Harder fügt gegenüber dem Werbeblog Hype5 an: «Wir lassen es krachen und feiern nächste Woche eine Riesen-Party mit unseren Mitarbeitenden.»
Löwen für JvM/Limmat und Publicis
Auch Jung von Matt/Limmat und Publicis durften in Cannes einen Löwen-Erfolg feiern. The Great Escape für Graubünden Ferien hat Jung von Matt/Limmat einen Silber- sowie einen Bronze-Löwen beschwert. Den Erfolg feiern die kreativen Köpfe hinter der Arbeit, Alain Eicher, Lukas Frischknecht, Rob Hartmann und Samuel Christ bei einem «dicken Bündner Abendessen», wie sie gegenüber Hype5 erklären.
Bei Publicis wird am Sommerfest am 1. Juli auf den Erfolg der Lohn(un)gleichheitskampagne angestossen. «Wir werden dann alle unsere Awards und Titel feiern, die wir dieses Jahr gewonnen haben - inklusive Cannes Löwen», sagt Kreativchef Thomas Wildberger gegenüber persoenlich.com.
Im Vergleich zu den sieben Löwen, welche die Schweiz im letzten Jahr ergattert hat, lässt sich die diesjährige Löwen-Ausbeute im Jahr 2016 gut blicken. Vielleicht hat ja die Kritik von ADC-Präsident Frank Bodin, zum Abschluss des Cannes Lions Festivals 2015, etwas genützt. Gegenüber persoenlich.com sagt er damals: «Ein ambitioniertes, aber realistisches Ziel sind jährlich 10 Löwen, die sich auf fünf bis sechs Agenturen verteilen.»
Keine Awards bei den Young Lions
Bei den Young Lions hat sich der letztjährige Erfolg (Gold in der Kategorie Cyber) nicht wiederholt. Für die Schweiz in Cannes waren in diesem Jahr Christian Frei (W4 Marketing) und Oscar Jacobson (Transformer) bei den Film Lions, Emilie Oltramare (Mao) und Michel Kissling (TBWA) bei den Print Lions sowie Sandy Phul und Edoardo Moruzzi (beide Publicis) bei den Cyber Lions.
