05.03.2018

Politwerbung

«Hochwertige Videos drehen extrem gut»

Abstimmungskampagnen verlagern sich immer mehr ins Internet. Bei «No Billag» habe Video-Content eine Schlüsselrolle gespielt, sagt Mark Balsiger. Laut dem Kampagnenleiter «Nein zum Sendeschluss» habe man 200’000 Leute pro Tag per Social-Media-Video erreicht.
von Edith Hollenstein

Eigentlich ist er selbstständig, doch die letzten Monate kam er nicht mehr dazu, für seine Firma zu arbeiten. Vorrang hatte «No Billag». Mark Balsiger, Berater und Experte für Politkommunikation, hatte das Mandat übernommen, nachdem er von Diego Yanez, dem Direktor der Journalistenschule MAZ dazu angefragt worden war, wie Balsiger am Sonntag gegenüber persoenlich.com sagte. In enger Zusammenarbeit mit «Operation Libero» kämpfte er also an vorderster Front gegen die Volksinitiative, mit sehr grossem Erfolg, wie sich am Sonntag zeigte. Dafür hatte das Komitee 1,5 Millionen Franken an Spendengeldern zur Verfügung. Dazu kommt: gratis Video-Content von aussergewöhnlich hoher Qualität. 

Das erfolgreichste von rund 100 zur Verfügung stehenden Videos war das «John Cleese Remake» mit 33 Promis. Es wurde auf der Facebook-Seite «Nein zu Sendeschluss» 755'000 Mal aufgerufen. Auch andere erzielten sehr hohe Klickzahlen (persoenlich.com berichtete). Ist deshalb die Kampagne so erfolgreich gewesen? «Hochwertige Videos drehen extrem gut, wegen den Social-Media-Algorithmen. Das wissen wir inzwischen. Darum konnten wir über Monate hinweg extrem guten Content ausspielen», erklärt Balsiger (weitere Details siehe Video).

 

In einem Kommentar nach dem Abstimmungssonntag nennt Balsiger die Reichweite: 200’000 Leute pro Tag. Das sei «so gross wie nie zuvor». Dabei bleibt er realistisch. Er weiss genau, dass die Strategie nur deshalb so gut aufgegangen ist, weil viele Filmer, Werber und Kulturschaffende freiwillig und gratis Filme und Clips produzierten.

Trotzdem zeige «No Billag», dass sich Abstimmungskämpfe immer mehr ins Internet verlagern. Und dort laufe es besser, wenn es sich nicht nur um Text handle, sondern auch um Bilder, vor allem Bewegtbild also Videocontent, so Balsiger.

Auf der Ebene der Botschaften sei es das Ziel gewesen, den Leuten «in aufwendiger Kleinarbeit» aufzuzeigen, was sie verlieren würden ohne die SRG. Dabei sei den Gegnern entgegengekommen, dass die Initianten keinen glaubwürdigen Plan B hätten aufzeigen können (Details siehe Video oben).

 



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