02.12.2017

D.L.N Frischauf Seefeld

Kultclub zelebriert 50. Jubiläum

D.L.N Frischauf Seefeld ist der ungewöhnlichste Fussballclub der Welt. Von Starwerbern gegründet, zelebrierte er mit viel Prominenz seine 50. Jahresversammlung.
D.L.N Frischauf Seefeld: Kultclub zelebriert 50. Jubiläum
von Matthias Ackeret

Grosses Kino in der Mühle Tiefenbrunnen. D.L.N Frischauf Seefeld, der wohl ungewöhnlichste Fussballclub der Welt, der gemäss «Tagesanzeiger» die «wahrscheinlich schlechteste Erfolgsbilanz seit Menschengedenken aufweist», feierte seine 50. Generalversammlung.

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Die sportliche Dauermisere wird stattdessen durch einen prominent besetzten Vorstand wettgemacht, dem die Altwerber Walter Bosch (Präsident), Peter Lesch (Trainer) und Peter Marti (Generalsekretär) sowie Martin Fueter (Kassier) und Musiklegende Pepe Lienhard (Vizepräsident) angehören. Chefideologe ist der langjährige «Weltwoche»-Chefredaktor Jürg Ramspeck. Dem Verein gehören unter anderem Werber Theo Butz, Galerist Rudolph Jungi, Komiker Claudio Zuccolini, Wirz-Chef Geri Aebi, Texter Domenico Blass, Goldbach-Boss Michi Frank oder – neu – SRF-Dokumentarfilmer Dani Pünter an. Der «persönlich»-Verlag wie auch neu Radio 1 gehören zu den Sponsoren des Vereins.

Leuenberger spielt einen Bundesrat

Die 50. Jahresversammlung wurde zu einem rund einstündigen Happening, die an die goldenen Tage der Werbung erinnerten. An eine Zeit also, die es heute so nicht mehr gibt. Im Publikum viel Prominenz wie Modekönigin Trudi Götz, Medienpionier Roger Schawinski, Ex-«Sonntagszeitung»-Chefredaktor Andreas Durisch oder der frühere Avenir-Suisse-Boss und Ex-Revolutionär Thomas Held.

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Höhepunkt der ganzen Veranstaltung war zweifelsohne der Auftritt von Altbundesrat Moritz Leuenberger, der die Grüsse der Landesregierung überbrachte. Dabei imitierte Leuenberger – mit viel komischem Talent und Mutterwitz – einen Bundesrat. Er nahm eine Rede des amtierenden Wirtschaftsministers zum Jubiläum des Käseverbandes, ersetzte ein paar Schlüsselworte und machte daraus die Festrede für D.L.N Frischauf Seefeld. Das ist – und dies ohne Ironie – Spitzenklasse und der handfeste Beweis, dass Käse und Werbung viel gemeinsam haben. Als Standesweibel assistierte übrigens Stargastronom Nico Maeder («Blaue Ente» und «Bärengasse»).

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Auf der Suche nach dem Sieg

Das erste Spiel bestritt der Fussballclub 1969 auf der Allmend Brunau. Dabei erlitt man gemäss Haus-Chronik eine knappe Niederlage. Dieser Auftakt ist mittlerweile das traurige Credo des Vereins. Dafür hat Chefideloge Ramspeck eine neue Durchhalteparole erfunden: «der gefühlte Sieg». Doch das Prinzip Hoffnung funktioniert, wie die Jubiläumsveranstaltung bewies. Stammlokal von D.L.N Frischauf Seefeld ist übrigens - wie könnte es anders sein - die Kronenhalle. Jeweils nach dem Training.



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