29.07.2016

Gamned

Wenn das Wetter beim Marketing hilft

Mit kontextuellem Targeting lassen sich Kampagnen auf äussere Umstände abstimmem. Die Agentur Gamned hat unter Berücksichtigung des Wetters für die Genfer Schifffahrtsgesellschaft geworben – mit Erfolg.
Gamned: Wenn das Wetter beim Marketing hilft
Schönes Wetter macht Lust auf Schifffahrt: Ein Mann winkt einem Schiff in Lausanne zu. (Bild: Keystone)
von Raphael Rehmann

Viele Branchen sind abhängig vom Wetter. Wer etwa Glacé, Bier oder Grilladen verkauft, hofft auf schönes Wetter. Bleibt dieses aus, so regt selbst Werbung für diese Produkte die Konsumenten kaum zum Kauf an – und das Geld für entsprechende Kampagnen ist zum Fenster hinaus geworfen.

Das will Gamned verhindern. Die Westschweizer Agentur hat sich auf kontextuelles Targeting von Werbekampagnen spezialisiert und bietet Firmen beispielsweise die Möglichkeit, ihre Kampagnen je nach Wetterlage auszustrahlen oder zu unterbrechen.

Je schöner, desto öfter

Kürzlich hat Gamned eine solche wetterabhängige Kampagne für die Genfer Schiffahrtsgesellschaft CGN umgesetzt. «Der Tourismus ist einer der vom Wetter am stärksten betroffenen Sektoren», sagt Gamned-Geschäftsführer Pierre Berendes. Die Online-Verkäufe stünden in direktem Zusammenhang mit den Faktoren Temperatur, Windgeschwindigkeit und Niederschlag.

Diese Faktoren hat Gamned deshalb an die Sichtbarkeit der Online-Banner der CGN-Kampagne gekoppelt. «Wir haben Bedingungen definiert, unter denen Kunden eine Schifffahrt in Erwägung ziehen», erklärt Berendes. Waren diese Bedingungen erfüllt, so wurden die Banner auf den zuvor gebuchten Werbeplätzen automatisch angezeigt – je schöner, desto öfter.

Minutengenaue Reaktion

Mit Erfolg: «Im Vergleich mit den Kampagnen in den Jahren zuvor, die wir wetterunabhängig durchgeführt haben, konnten wir den ROI um 30 Prozent steigern.» Die Anzeigen reagieren dabei minutengenau auf Wetteränderungen. «Doch meistens lässt sich das Wetter sowieso mindestens Stunden im Voraus vorhersagen.»

Dass ein aussergewöhnlich langer und heisser Sommer einen Kunden in den Ruin treibt, kann Berendes ausschliessen. «Zusammen mit dem Kunden definieren wir bereits vor der Kampagne einen Zeitraum und ein Budget.» Erfahrungsgemäss decke sich beides jeweils ziemlich gut mit den realen Bedingungen.

Berendes ist vom Erfolg des kontextuellen Targeting überzeugt. «Die Steigerung des ROI im Vergleich zu traditionellen Werbekampagnen spricht für uns. Zudem gibt es viele Bereiche, die von externen Einflüssen abhängig sind.» Primär sei diese Art von Werbung sinnvoll im Onlinebereich. Möglich sei aber auch, Radiowerbung auf bestimmte Faktoren abzustimmen.



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