24.02.2017

Guerilla-Aktion

Coca-Cola nervt sich über Gorilla

Schweizweit sind Werbeplakate des Getränkemultis mit «Trink Hahnenwasser»-Stickern überklebt worden. Dies entspreche «nicht unserem Verständnis, was Fairplay angeht», heisst es bei Coca-Cola. Es würde nun das Gespräch mit den Verantwortlichen der Aktion gesucht.
Guerilla-Aktion: Coca-Cola nervt sich über Gorilla
Die Gorilla-Bewegung der Schtifti Foundation will sich mit der Guerilla-Aktion Jugendliche aufklären. (Bilder: zVg.)

Anfang Februar stellte Coca-Cola ihre neue One-Brand-Strategie vor. Mit dem Strategiewechsel werden die drei Sorten Light, Zero und Life als Varianten unter dem Dach des Originals vereint. Hauptprotagonisten der Schweizer Kampagne sind Stress, Alexandra Maurer, Xherdan Shaqiri und Zoë Pastelle (persoenlich.com berichtete).

Am Donnerstag wurden nun schweizweit die Plakate der One-Brand-Kampagne in einer Guerilla-Aktion überklebt. Auf einem Sticker wird das Trinken von Hahnenwasser propagiert: Wer Wasser trinke, spare viel Geld und lebe gesünder.

Hinter der Aktion steht die Gorilla-Bewegung der Schtifti Foundation. «Wir sind sehr darüber besorgt, dass Schüler bereits zum Frühstück Energy-Drinks trinken. Süssgetränke haben einen enormen Einfluss auf die Gesundheit und können Hyperaktivität zur Folge haben», wird Schtifti-Foundation-Gründer Roger Grolimund in einer Mitteilung zitiert. Die Strategie der Grosskonzerne sei einfach zu durchschauen: «Um ihre Produkte in einem aktiven Lebensumfeld zu zeigen, werden Stars als Botschafter und Meinungsbildner eingekauft. Die Kids werden allerdings nicht über die Folgen des übermässigen Konsums dieser Süssgetränke oder Lightprodukte informiert», so Grolimund weiter.

«Nicht unser Verständnis von Fairplay»

Coca-Cola zeigt sich über diese Gorilla-Guerilla-Aktion wenig erfreut. «Die Aktion entspricht nicht unserem Verständnis, was Fairplay angeht und verstösst klar gegen den rechtmässigen Umgang mit Eigentum von Dritten», sagt Matthias Schneider, Leiter Unternehmenskommunikation bei Coca-Cola Schweiz, auf Anfrage von persoenlich.com. Coca-Cola begrüsse einen Austausch zum Thema und werde deshalb das Gespräch mit Gorilla suchen. Auch rechtliche Schritte seien möglich: «Wir halten uns grundsätzlich alle Optionen offen, sind aber an einer konstruktiven Lösung interessiert», so Schneider weiter.

Wie das Gorilla-Team in der Mitteilung schreibt, seien die Sticker, die verwendet wurden, mit einem Handgriff schadenfrei wieder entfernbar.

Inhaltsstoffe klar deklariert

Zur Kritik der Gorilla-Bewegung sagt Matthias Schneider: «Bei allen unseren Produkten informieren wir transparent über deren Inhaltsstoffe und den Zucker- respektive Kaloriengehalt – und dies für alle gut ersichtlich auf der Vorderseite der Produkteetikette.» Coca-Cola, mit all seinen Varianzen, sei ein Erfrischungsgetränk, das bei massvollem Konsum in einer ausgewogenen Ernährung Platz habe. «Wenn sich jemand anstatt eines unserer Getränke für Hahnenwasser entscheidet, akzeptieren wir dies selbstverständlich», so Schneider weiter. (cbe)



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