20.04.2017

Unfallprävention

Damit die Velofahrt nicht fatal endet

Mit dem Kurzfilm «Der Velofahrer» wollen die Suva sowie die Polizeikorps Basel-Stadt, Waadt, Freiburg und Zentralschweiz die Velofahrer sensibilisieren, nicht mit dem Leben zu spielen – dem eigenen und dem von anderen.
Unfallprävention: Damit die Velofahrt nicht fatal endet
Der Velofahrer ignoriert in einer stark befahrenen Zone alle Regeln. (Bild: Scrennshot Youtube)

Mit der Verdichtung der Städte, der Hektik und dem spürbaren Zeitdruck aller Verkehrsteilnehmer kommt es täglich zu gefährlichen Szenen auf Schweizer Strassen, teils mit dramatischen Folgen. Die Polizei hat gemäss Mitteilung 2016 schweizweit 3860 Unfälle mit einem oder mehreren beteiligten Velofahrern registriert. Das sind zwar 31 weniger als im Vorjahr, aber immer noch 449 mehr als im Jahr 2013. Für 1878 Unfälle ist im 2016 der Velofahrer verantwortlich. Bei den insgesamt 3860 Velounfällen haben sich 3374 Personen verletzt. Davon sind 24 Personen tödlich verunglückt, 854 haben sich schwer und 2496 leicht verletzt.

Zudem hat die Polizei im letzten Jahr 748 Unfälle mit einem E-Bike registriert, was 81 mehr sind als im 2015. Die Polizei stellt fest, dass Alkohol, Unaufmerksamkeit und Missachten der Verkehrsregeln zu den Hauptursachen der Unfälle mit Velofahrern zählten. Dies sei auch bei den Automobilisten der Fall.

Um die Velofahrer auf die Risiken aufmerksam zu machen, denen sie sich beim Missachten von Verkehrsregeln aussetzen, haben die Suva und die Kantonspolizeien Basel-Stadt, Waadt, Freiburg und Zentralschweiz einen Kurzfilm realisiert. Er zeigt den Unfall eines Velofahrers in einer stark befahrenen Zone, der all diese Regeln ignoriert.

Der Hauptdarsteller ist ein junger Familienvater, der die Vorteile dieses Verkehrsmittels schätzt: Er ist damit autonom, fördert seine Gesundheit und schont die Umwelt. Was er jedoch nicht kennt, sind Anstand und Respekt gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern. Auf dem Weg zur Arbeit hat der junge Familienvater eine aggressive Fahrweise und fühlt sich unsterblich. Dies führt zu einem Unfall, den er mit seinem Leben bezahlt.

Damit die Velofahrt nicht mit fatalen Folgen endet, ist es wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer respektvoll miteinander umgehen. «Respekt im Strassenverkehr heisst den Blick für andere zu haben», wird Esther Hess, Kampagnenleiterin Velo bei der Suva, in der Mitteilung zitiert. Konkret heisst das: Die Verkehrsregeln gelten für alle Verkehrsteilnehmer und jeder muss sich dementsprechend verhalten. (pd/lom)



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Kommentare

  • Elia Marinucci, 06.06.2017 19:22 Uhr
    Strassen sind nicht nur für Autos da - aber sich geregelt darauf zu bewegen, das ist auf dem Fahrrad nur sehr schlecht möglich. Anstatt die prekäre Situation auf den Strassen anzugehen, wird lieber Geld in Prävention gesteckt. Dabei gibt es so unendlich viele Verbesserungen um zu setzten, die die Sicherheit erhöhen würden. Velos brauchen mehr eigene Wege und grundsätzlich mehr Anerkennung. Im Zweifelsfall pro Velo! Schade, aber ich fühle mich als Velofahrer weder angesprochen noch verstanden ab dieser Kampagne!
  • Sandro Fischer, 21.04.2017 17:02 Uhr
    Freue mich auf den Folgefilm: Der Autofahrer.
  • Anne Klöpfel, 21.04.2017 09:42 Uhr
    Geniale Kampagne, leider etwas verwässert durch den Schluss, in dem der Chef nach dem «Fahrradfahrer» fragt - soll wohl noch suggerieren, «Hey, Du fehlst, wenn Du nicht aufpasst.» ... Unverständlich die Reaktionen einiger Fahrradfahrer und Pro Velo ... «Die, die sich angesprochenen fühlen sollten, schauten den Spot eh nicht und wenn ... werden sie sicherlich nicht darauf reagieren.» Das gibt zu Denken. Vor allem den Autofahrern, denen nichts ferner liegt, als der Wunsch, einen Velofahrer als Kühlerfigur auf dem Auto zu haben oder ihn brutal über zu überfahren ... Ich erlebe tagtäglich haarsträubende Reaktionen: z. B. einen Vater, der sein kaum einjähriges Kind (beide ohne Helm) auf den Schultern hat und mit ihm (er hält sich mit seinen kleinen Händen nur am Kopf des Vaters fest) über den Rush-Hour-Manesseplatz durch die fahrenden Autos manövriert. Mir wurde beinahe schlecht bei der Vorstellung, dass der Knirps auf mein Auto oder schlimmer noch mit dem Kopf auf den Kantstein fällt und dieser wie eine Melone dabei zerplatzt. Nur eine der vielen Episoden aus dem Leben einer wohlgemerkt absolut nicht fahrradfahrerfeindlichen Autofahrerin in der Stadt Zürich.
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