15.01.2017

Wahlplakat

SVP-Politikerin steht ihren Mann

Ein vermeintlicher Schreibfehler auf einem Plakat in Appenzell Ausserrhoden entpuppt sich als Slogan, der bewusst so gewählt wurde.
Wahlplakat: SVP-Politikerin steht ihren Mann
Was aussieht, wie ein Schreibfehler, wurde bewusst so gewählt: Wahlplakat der Ausserrhoder SVP-Regierungsratskandidatin Inge Schmid. (Bild: inge-schmid.ch)

Das Bild eines Wahlplakats von Inge Schmid, die für die SVP in die Regierung von Appenzell Ausserrhoden gewählt werden will, geht derzeit viral.

Der Grund ist der Text: «Inge Schmid – unser Mann für Ausserrhoden». Ein Leser-Reporter schildert gegenüber «20 Minuten»: «Ich dachte, es handelt sich um einen üblen Schreibfehler». Da habe wohl ein Grafiker seinen Job verloren.

Dem ist aber nicht so, der Slogan wurde bewusst so gewählt. «Unsere Regierung braucht Persönlichkeiten mit Erfahrung. Ob Frau oder Mann ist dabei zweitrangig», schreibt Inge Schmid auf ihrer Website. Sie habe früh auf Werte gesetzt, die auch heute noch oft vor allem Männern zugeschrieben würden. Ihr Leistungsausweis sei also «männlich» – und mit einem Augenzwinkern kandidiere sie deshalb als «Ihr Mann für Ausserrhoden».

Wie Schmid gegenüber «20 Minuten» sagt, habe sie vor allem positive Reaktionen erhalten: «Viele Frauen sagten mir, es treffe den Nagel auf den Kopf und es sei gut, dass ich als Frau hinstehe und zeige, dass auch Frauen etwas zu bieten haben.».

«Unser Mann für Hamburg»

Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Slogan in einem Wahlkampf eingesetzt wird. In Hamburg sorgte vor gut zwei Jahren FDP-Politikerin Katja Suding mit diesem Plakat für Aufsehen:

Die PR-Frau Katja Suding verstand es, sich öffentlichkeitswirksam zu zeigen und für Gesprächsstoff zu sorgen. Mit Erfolg: Mit einem Ergebnis von 7,4 Prozent hatte die FDP rund um ihre Spitzenkandidatin Suding allen Grund zum Jubeln. Seit dem knappen Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl 2013 war die Hamburg-Wahl der erste Erfolg für die Liberalen. (cbe)



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