von Edith Hollenstein
Zugang zu den Daten, «offen und diskriminierungsfrei», fordern die Verleger von Admeira. Dies ist für das Werbe-Joint-Venture jedoch keine Option, wie CEO Bertrand Jungo am Montag im Interview mit persoenlich.com sagte. Als Aktionäre oder Kunden seien die anderen Verlage willkommen, aber «es kann nicht sein, dass sich am Schluss jeder aus einem grossen Datenpool bedienen kann», sagt Jungo.
«Innovative Ideen diskutieren»
Auch Joint-Venture-Partnerin Swisscom ist dieser Meinung. Aufgrund der datenschutzrechtlichen Anforderungen und der hohen Ansprüche an die Datensicherheit und das Datenhandling komme eine für alle vollständig offene, Datamanagement-Plattform nicht infrage, sagte CEO Urs Schaeppi vor Wochenfrist gegenüber der «Aargauer Zeitung». Dabei stellt er gleichzeitig eine erstaunliche Alternative in Aussicht: «Die Verlage könnten auch direkt mit Swisscom zusammenarbeiten. Wir diskutieren innovative Ideen mit allen Verlagen sehr gern», so Schaeppi.
«Wir sind offen, zu diskutieren, wie man gemeinsam den Werbemarkt besser entwickeln kann», heisst es auf eine entsprechende Nachfrage von persoenlich.com bei der Swisscom. Denkbar sei etwa, dass Swisscom mit technischem Know-how Unterstützung bieten könne, wenn es darum gehe, neue Ideen für den Schweizer Markt zu entwickeln, sagt Sprecherin Sabrina Hubacher. Swisscom wolle ihr ICT-Know-how, beispielsweise die Cloud-Kompetenz oder Kompetenzen bei künstlicher Intelligenz, anbieten.
Direkt gibt es keine Daten
Das könnte bedeuten: Verlage, die nicht mit Admeira kooperieren wollen, jedoch an den Daten interessiert sind, beziehen diese bei Swisscom. Aktuell kann Swisscom Admeira anonymisierte und aggregierte Daten (Alterskategorie, Geschlecht, Wohnregion) zur Verfügung stellen. Laut eigenen Angaben handelt es sich immer nur Insights von Kunden, die mit der Datenverwendung einverstanden sind und nicht von der Möglichkeit des Opt-out Gebrauch machen.
Dem ist aber nicht so. «Nein, für Verlage ist es nicht möglich, direkt von Swisscom die Daten zu beziehen, die Swisscom Admeira zur Verfügung stellt. Hierfür können Verlage mit Admeira zusammenarbeiten», sagt Sprecherin Hubacher. Wie gesagt, sei man offen für Vorhaben, «gemeinsam den Werbemarkt weiterzuentwickeln». Direkt bei der Swisscom erhalten die Verlage keine Daten, die sie für die Vermarktung brauchen können.
