07.02.2016

Ricola

Unzufriedenheit über Neupositionierung

Trotz ausbleibender Bekanntheit hält Ricola an seiner «Chrüterchraft»-Kampagne fest. Intern gibt es Widerstand.
Ricola: Unzufriedenheit über Neupositionierung

Drei Jahre nach der Lancierung der Ricola-Kampagne «Chrüterchraft» ist der Claim kaum bekannt. Anders verhielt es sich einst mit dem «Wer-hat’s-erfunden»-Mann, der Kultstatus genoss. Ricola-Sprecherin Linda Hufschmid sagt zur «Schweiz am Sonntag»: «Die Verankerung des Kunstwortes ‹Chrüterchraft› ist nicht unser primäres Ziel, sondern vielmehr die Stärkung der Wahrnehmung der Kräuter durch den Konsumenten.»

Um das zu erreichen, wurde auch ein Wechsel des Farbkonzepts vorgenommen: Das traditionelle Gelb auf der Website und in Kampagnen wird immer mehr durch grün ersetzt. Dies habe intern zu Querelen geführt, schreibt die «Schweiz am Sonntag» unter Berufung auf einen anonymen Insider: Die Besitzerfamilie Richterich habe sich gegen die Änderung des Farbeinsatzes gewehrt.

Scharfe Kritik des Werbeprofis

Das Ergebnis ist ein Kompromiss: «Gelb wird weiterhin dort eingesetzt, wo es darum geht, die Aufmerksamkeit des Konsumenten zu gewinnen», sagt Sprecherin Hufschmid. Werbeprofi Frank Baumann überzeugt das nicht. «Kompromisse sind bei einem Markenauftritt nie gut. Wer Kompromisse macht, ist entweder hilflos – oder verheiratet», sagt er in der «Schweiz am Sonntag».

Auch darüber hinaus kritisiert er die Strategie von Ricola. Die Beerdigung des Ricola-Manns sei eine «kolossale Furzidee», die neue Kampagne «mut- und belanglos». Kräuter und Natur seien nichts, das Ricola einzigartig mache. (rar/SchwamS)

Bild: zVg



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