03.08.2017

Migros

Wirbel um Sujet mit Kuhglocken-Gegnerin

Zusammen mit ihrer Tochter warb Nancy Holten für die neue Nachhaltigkeitskampagne von «Generation M». Das private Engagement der Aktivistin gegen die «Schweizer Tradition» sorgte auf Facebook für heftige Reaktionen. Nun hat die Migros das Sujet entfernt.
Migros: Wirbel um Sujet mit Kuhglocken-Gegnerin
Dieses Bild der Kuhglocken-Gegnerin Nancy Holten sorgt für hitzige Debatten im Netz. Mittlerweile hat es die Migros gelöscht. (Bild: Screenshot 20min.ch/Migros)

Nancy Holten warb zusammen mit ihrer Tochter für eine neue Kampagne des Migros-Nachhaltigkeitsprogramms «Generation M», wie «20 Minuten» berichtete. Die 43-Jährige hatte 2014 für Aufsehen gesorgt, als sie Kuhglocken in der Schweiz verbieten wollte und in ihrer Wohngemeinde im aargauischen Oberfrick eine Lärmklage wegen des Geläuts der Kirchenglocken einreichte. In der vergangenen Woche debattierte die angehende Schweizerin mit niederländischen Wurzeln in der SRF-«Club»-Sendung über das Thema Einbürgerungen.


Dass Holten und ihre Tochter Werbeträger der neuen Migros-Kampagne sein sollen (vgl. Tweet oben), konnte die Facebook-Gruppe «Kuhglocken unsere Tradition» nicht verstehen. Sie attackierte den orangen Riesen: «Liebe Migros, wieso unterstützt ihr noch eine Person, die unsere Tradition abschaffen will? Ihr seid doch sonst immer für Swissness? (vgl. Facebook-Post)

Die Reaktion des Grossverteilers folgte nur sieben Stunden später. «Wir möchten betonen, dass Nancy Holten in keiner Weise die Anliegen der Migros vertritt», liess das Unternehmen auf seinem Facebook-Account verlauten (vgl. Facebook-Post unten). Es gebe auch keinen Zusammenhang zwischen dem politischen Engagement von Holten und der Migros.

In diesem Fall habe ihre Werbeagentur Holten als Model gebucht, ihr politisches Engagement sei ihnen vor der Fotoproduktion nicht bekannt gewesen, betont der Detailhändler auf Facebook. Und ausserdem: «Wir werden alle Beteiligten sensibilisieren und in Zukunft verschärft auf die Wahl unserer Models achtgeben. Für unsere Kampagnen setzten wir sonst bewusst auf unbekannte Models und nicht auf Botschafter. Die Migros suche für ihre Kampagnen keine Botschafter, die von den eignen Zielen ablenken würden, erläutert Mediensprecherin Martina Bosshard gegenüber der «Aargauer Zeitung».

«Foto von Holten nie für Inserat oder Plakat vorgesehen»

«Das Foto mit Frau Holten war zu keinem Zeitpunkt für den Einsatz auf Inserat oder Plakat vorgesehen, sondern lediglich als allgemeine Bebilderung unserer Website und Facebook-Seite», hält der Grossverteiler auf dem sozialen Netzwerk weiter fest. Sie hätten jedoch das Foto nun umgehend auf den digitalen Kanälen entfernt und würden es in Zukunft auch nicht mehr einsetzen. (tim)



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