22.09.2017

Ostschweiz am Sonntag

150 bis 200 Zustellern droht die Entlassung

Die Einstellung der gedruckten «Ostschweiz am Sonntag» kostet Stellen im Vertrieb: Die Presto-Presse-Vertriebs AG führt derzeit ein Konsultationsverfahren durch.
Ostschweiz am Sonntag: 150 bis 200 Zustellern droht die Entlassung
Einer der grössten Arbeitgeber der Schweiz: die Presto AG. (Bild: Screenshot Unternehmensvideo)

Weil die gedruckte Ausgabe der «Ostschweiz am Sonntag» Ende Oktober eingestellt wird, müssen 150 bis 200 Zeitungszusteller mit ihrer Entlassung rechnen. Die Presto-Presse-Vertriebs AG führt derzeit ein Konsultationsverfahren durch. 

Presto habe die Betriebskommission am Standort St. Gallen und die Gewerkschaft Syndicom an vergangenen Dienstag über die Einstellung der Printausgabe der «Ostschweiz am Sonntag» informiert, teilte die Gewerkschaft Syndicom am Freitag mit. Das Konsultationsverfahren, das bei Massenentlassungen vorgeschrieben ist, läuft bis zum 19. Oktober.

Innert dieser Frist können die Mitarbeitenden gemeinsam mit ihrer Betriebskommission und der Gewerkschaft Vorschläge ausarbeiten, um die geplanten Kündigungen zu vermeiden oder zu verringern und die Folgen zu mindern. Presto stehe «in der Pflicht, den geplanten Abbau so sozialverträglich wie nur möglich zu machen», schreibt die Gewerkschaft. 

Ausdünnung am Sonntag 

Syndicom bedaure die Einstellung der gedruckten «Ostschweiz am Sonntag» durch die NZZ-Gruppe (persoenlich.com berichtete). Dies führe zu einer weiteren Ausdünnung der Vielfalt der Sonntagszeitungen, heisst es. Der angekündigte Personalabbau vor allem im Korrektorat müsse vom NZZ-Konzern ohne Kündigungen aufgefangen werden, fordert die Gewerkschaft.

Wenn die NZZ-Gruppe künftig einen Teil der Texte von einem externen Anbieter lesen lassen wolle, werde Syndicom bei der NZZ vorstellig werden, falls dieser Anbieter das Korrektorat nicht zu Gesamtarbeitsvertrags-Bedingungen ausführen sollte. «Solches Lohndumping würde der NZZ-Gruppe, die bisher Qualität als Merkmal verkaufte», schlecht anstehen, schreibt Syndicom.

Laut Unternehmensfilm und Webseite beschäftigt Presto in der Schweiz über 8500 Frühzusteller. (sda/eh)



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