28.01.2017

Fussball-Rechte

3+-Chef kritisiert die Vergabe an die SRG

Bis 2022 hat sich die SRG die Rechte für alle Spiele der Fussball-Nati gesichert. Der Privatsender 3+ hatte auch mitgeboten, ging aber leer aus. Senderchef Dominik Kaiser findet den Zuschlag an die SRG «problematisch».
Fussball-Rechte: 3+-Chef kritisiert die Vergabe an die SRG
Dass die SRG den Zuschlag für das gesamte Spielepaket der Schweizer Nati erhielt, stösst dem Chef des privaten Senders 3+, Dominik Kaiser, sauer auf. (Bild: Keystone)

Die Sender und Plattformen von SRF, RTS, RSI und RTR können vier weitere Jahre bis 2022 schweizweit exklusiv und live von sämtlichen Fussball-Länderspielen der Schweizer A-Nationalmannschaft sowie von den internationalen Endrundenturnieren der Uefa und Fifa berichten (persoenlich.com berichtete). Über die finanziellen Abgeltungen und vertraglichen Details haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Laut Insidern bezahlt die SRG jedoch jährlich fünf bis sieben Millionen Franken, schreibt «20 Minuten».

«Wir halten es für sehr problematisch, dass die SRG alle Spiele kauft und uns mit ihrem gigantischen Budget und ihren Steuermillionen überbietet», sagt Dominik Kaiser, Chef des Privatsenders 3+, gegenüber «20 Minuten». Wie viel 3+ geboten hatte, sagt Kaiser nicht, jedoch sei das Angebot so strukturiert gewesen, dass die SRG die meisten und wichtigsten Spiele weiterhin hätte zeigen können. Die Übertragung etwa von WM-Qualifikationsspielen hätte 3+ mit Werbung und Sponsoring finanziert.

Roland Mägerle, Leiter der Business Unit Sport, kontert den Vorwurf, dass die SRG mit Steuermillionen die Privaten in den Bieterverfahren benachteiligt: «Wir haben gegenüber unseren Vertragspartnern weit mehr zu bieten als nur Geld: Unsere Angebote sind in allen vier Sprachregionen frei empfangbar – und das via TV, Radio und online.» Ein sprachregionaler Privatsender dagegen decke ausschliesslich einen Teil der Schweiz ab. Und: Sport lasse sich im kleinen Schweizer TV-Markt nicht refinanzieren, weder über Werbung noch via Pay-TV. (cbe)






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Kommentare

  • Urs-Werner Merkli, 01.02.2017 11:18 Uhr
    Herr Mägerle hat ja sicher eine grosse Erfahrung im Verkaufen von Sportfernsehen ...
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