03.11.2017

Saint-Paul-Gruppe

Abbau von bis zu 30 Stellen in Druckerei

Die Gruppe, die unter anderem «La Liberté» verlegt, streicht fast ein Drittel ihrer Druckerei-Stellen.
Saint-Paul-Gruppe: Abbau von bis zu 30 Stellen in Druckerei
Stellenabbau bei der Saint-Paul-Druckerei in Freiburg. (Bild: Screenshot saint-paul.ch)

Die Freiburger Saint-Paul-Gruppe, die unter anderem die Tageszeitung «La Liberté» verlegt, streicht in der Druckerei am Standort Freiburg 25 bis 30 Stellen. Grund sei die anhaltend schwierige Wirtschaftslage in der Grafikindustrie, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Zu schaffen machen dem Unternehmen nebst der Digitalisierung eine schwache Nachfrage sowie die internationale Konkurrenz. Grossaufträge wanderten zunehmend ins Ausland ab.

Der Umsatz der Druckerei ging zwischen 2016 und 2017 um 20 Prozent zurück. Nach Defiziten in den Vorjahren wird auch das laufende Jahr mit roten Zahlen abschliessen, heiss es weiter. Das Unternehmen will deshalb seine Struktur anpassen und die Betriebskosten senken.

Im Rahmen der geplanten Massenentlassung kann die Personalkommission innert zehn Tagen Vorschläge einreichen, wie Firmenchef Thierry Mauron gegenüber der «Liberté» erklärte. Die Druckerei Saint-Paul beschäftigt derzeit 93 Personen. Demnach ist fast jede dritte Stelle vom Abbau betroffen.

Der Abbau solle möglichst durch natürliche Abgänge und frühzeitige Pensionierungen erfolgen, doch seien Entlassungen nicht auszuschliessen, sagte Mauron weiter. Vorgesehen ist ein Sozialplan.

Neu gruppierte Unternehmenseinheit

Die Gruppe beschloss zudem, die drei Druckereien - Saint-Paul in Freiburg, Glasson Print in Bulle (25 Angestellte) und das Druckzentrum Broye in Estavayer-le Lac (7 Angestellte) - in einer Unternehmenseinheit zusammenzuführen. Dazu gehören soll auch die Werbeabteilung mit 25 Angestellten.

Ziel sei es, Synergien zu schaffen und die Produktionsabläufe zu verbessern, aber auch neue Kundenangebote zu schaffen. Eine geografische Zusammenlegung der drei Druckereien ist laut Mauron kurzfristig zwar nicht vorgesehen. Längerfristig gäbe es aber «keine Tabus».

Die Gewerkschaft Syndicom zeigte sich in einer Mitteilung vom Freitagabend «konsterniert» über den Stellenabbau. Einmal mehr sei es das Personal, das die Konsequenzen für die «schlechte Betriebsführung» tragen müsse.

Die Freiburger Saint-Paul-Gruppe beschäftigt derzeit insgesamt rund 300 Mitarbeitende. Nebst der «Liberté» gibt sie die Wochenzeitungen «La Broye Hebdo» und «Le Messager» heraus. Die Gruppe betreibt mehrere Druckereien, Buch-Verlage und eine Buchhandlung. Hauptaktionärin der Gruppe ist die Kongregation der Paulusschwestern. (sda/maw/cbe)



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