23.02.2018

No Billag

Anzahl Zeitungsinserate liegt im Durchschnitt

Zur No-Billag-Initiative sind durchschnittlich viele Abstimmungsinserate geschaltet worden. Es zeigen sich aber regionale Unterschiede: Vor allem in Regionen mit Sprachminderheiten haben sich Befürworter und Gegner der Initiative engagiert.
No Billag: Anzahl Zeitungsinserate liegt im Durchschnitt
Die Initiativgegner – unter ihnen das Komitee «Neine zum Sendeschluss» – haben doppelt so viele Inserate geschaltet wie die Befürworter. (Bild: Keystone/Anthony Anex)

Bis zum 21. Februar, elf Tage vor der Abstimmung über die No-Billag-Initiative, sind 310 Inserate in 52 untersuchten Printmedien veröffentlicht worden. Für die anderen 48 Abstimmungen, die seit 2013 analysiert worden sind, waren es zum gleichen Zeitpunkt durchschnittlich 282 Inserate. Das zeigt eine am Freitag veröffentlichte Auswertung von Année Politique Suisse (APS).

Vor allem Initiativgegner haben Inserate geschaltet. 196 aller Zeitungsinserate bekämpfen die No-Billag-Initiative, 96 befürworten sie. Dies entspreche etwa dem durchschnittlichen Verhältnis bei Inseratekampagnen, heisst es in der Mitteilung. Die restlichen 18 Inserate konnten weder den Gegnern noch den Befürwortern der Initiative zugeordnet werden. Es handelt sich bei diesen etwa um Werbung für Podiumsdiskussionen.

Auffallend sei, dass sich die Kampagnen stark auf bestimmte Regionen konzentrierten. Die Gegner der Initiative engagierten sich insbesondere im Kanton Graubünden, in der Ostschweiz und in den französischsprachigen Kantonen. Die Befürworter der Initiative investierten gemäss Auswertung besonders stark im Tessin.

Schwach seien die Kampagnen der Befürworter und Gegner in den bevölkerungsreichsten Deutschschweizer Kantonen: In Zürich, Bern und Aargau. Aber auch in den überregionalen Zeitungen erschienen laut Mitteilung keine bis kaum Inserate zur No-Billag-Initiative. Sowohl Befürworter als auch Gegner inserierten deutlich häufiger in regionalen und damit auflagenschwächeren Zeitungen als üblich.

Auch zwischen den verschiedenen Sprachregionen zeigen sich Unterschiede. In der Deutschschweiz wurden 98 Contra-Inserate und 35 Pro-Inserate publiziert. Analysiert wurden Inserate von allen deutschsprachigen Zeitungen, ausser denjenigen vom Kanton Graubünden.

In Graubünden wurden 27 Contra-Inserate und lediglich drei Pro-Inserate veröffentlicht. In den französischsprachigen Zeitungen der Romandie gab es gar keine Pro-Inserate; 62 Contra-Inserate wurden erfasst. In beiden Regionen fürchtet man sich stark vor einem Verlust der Medienvielfalt in der eigenen Sprache, falls die Initiative angenommen werden sollte, wie APS weiter schreibt.

Umgekehrt sieht es bei den italienischsprachigen Zeitungen aus: Dort stehen 58 Pro-Inserate neun Contra-Inseraten gegenüber. (sda/maw)



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