29.06.2016

Fotografie

Arbeitsbedingungen an Festivals geklärt

Impressum hat mittels einer Charta versucht, den Festivals die Rechte der Fotografen in Erinnerung zu rufen.
Fotografie: Arbeitsbedingungen an Festivals geklärt
Haben einen wichtigen Job: die Fotografen am Open-Air. (Bild: Keystone)

Erstmals in der Schweiz haben Fotojournalisten mit grossen Musikfestivals in der Romandie eine Charta mit gegenseitigen Rechten und Pflichten unterzeichnet. Auslöser waren immer stärkere Einschränkungen für Fotografen im vergangenen Jahr. In der Westschweiz hatte es vor allem an den Musikfestivals Paléo in Nyon und dem Montreux Jazz Festival Konflikte zwischen Fotografen und Festivalbetreibern gegeben.

Darauf arbeiteten die Fotografen und die Festivals einvernehmlich eine Charta zu den Arbeitsbedingungen aus. Ziel ist es, dass die bisherigen Einschränkungen nicht weiter ausgedehnt oder zu einer unumstösslichen Gewohnheit werden, wie der Berufsverband Impressum am Mittwoch mitteilte.Das sei mit der Charta erreicht worden.

Fotografen können grundsätzlich mindestens während der ersten drei Stücke der Künstler Bilder aufnehmen. Die Festivals verpflichten sich zudem, ihnen angemessene Bereiche zur Verfügung zu stellen. Weiter verpflichten sich die Festivals, sich bei den Künstlern dafür einzusetzen, dass diese kein Einsichtsrecht, keine Abtretung der Bildrechte sowie keine zeitliche Beschränkung für die Verwendung der Fotografien verlangen. Zudem müssen die Festivals offenlegen, wenn von ihnen herausgegebene Bilder retouchiert oder vom Künstler genehmigt wurden.

Derzeit gilt die Charta nur für das Paléo und das Montreux Jazz Festival, sagte Laurent Gilliéron vom Vorstand der Schweizer Fotojournalisten. Man habe noch nicht die Zeit gehabt, auf andere Veranstaltungen zuzugehen.

Festivals zufrieden

Die Festivals zeigen sich zufrieden. Diese Charta lege Eckwerte fest und könne vorbeugen, sagte Antoine Bal, Mediensprecher des Montreux Jazz Festival. Er rief zugleich die Rolle des Festivals in Erinnerung, das als Scharnier zwischen Management der Musiker und den Fotografen diene.

Auch das Paléo zeigt sich "sehr zufrieden", wie Mediensprecherin Michèle Müller sagte. Man arbeite seit Jahren daran, dass es so wenig Einschränkungen wie möglich gebe. Es sei auch im Interesse der Festivals, dass qualitativ gute Bilder in der Presse erscheinen würden.(sda)



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