15.02.2018

SRG

Bundesrat prüft weitere Werbebeschränkungen

Als Beispiele nennt er eine Begrenzung ab 20 Uhr sowie eine Obergrenze. Am Online-Werbeverbot hält er fest.
SRG: Bundesrat prüft weitere Werbebeschränkungen
Was neue Werbeformen betrifft, ist der Bundesrat der Ansicht, dass der SRG und den anderen konzessionierten Veranstaltern die Entwicklungen nicht vorenthalten werden sollten. (Bild: Keystone/Peter Klaunzer)

Der Bundesrat will im Rahmen des geplanten Gesetzes über elektronische Medien weitere Werbebeschränkungen für die SRG prüfen. Das schreibt er in seiner Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss. Als Beispiele nennt er eine Werbebeschränkung ab 20 Uhr sowie eine Obergrenze.

Der Bundesrat weist aber auch darauf hin, dass die TV-Programme der SRG wegen ihrer grossen Reichweite für die Werbeindustrie in der Schweiz von grossem Interesse seien.

Eine Beschränkung der Werbemöglichkeiten käme kaum der Presse, sondern in erster Linie den internationalen Internetportalen wie Google und Facebook sowie ausländischen Werbefenstern zugute. Schon heute flössen rund 42 Prozent des Netto-Werbeumsatzes ins Ausland ab, schreibt der Bundesrat in der am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme.

Am Online-Werbeverbot will er festhalten. Was neue Werbeformen betrifft, ist der Bundesrat der Ansicht, dass der SRG und den anderen konzessionierten Veranstaltern die Entwicklungen nicht vorenthalten werden sollten. Besser als technische Verbote wären weitere Werbebeschränkungen, hält er fest.

Zur Werbevermarktungsfirma Admeira bekräftigt der Bundesrat, dass aus seiner Sicht durch den Beitritt der SRG andere Medienunternehmen in ihrem Gestaltungsspielraum nicht erheblich beschränkt werden.

Erkundigt hatte sich CVP-Ständerat Beat Vonlanthen (FR). Er richtete mit Blick auf die Abstimmung über die No-Billag-Initiative vom 4. März eine ganze Reihe von Fragen an den Bundesrat. Eine überzeugende Beantwortung werde dazu beitragen, am 4. März ein «Waterloo» für die SRG und ihre wichtigen Service-public-Leistungen zu verhindern, schreibt Vonlanthen in seiner Interpellation. (sda/maw)



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Kommentare

  • albin dupontet, 18.02.2018 17:38 Uhr
    Herr Auer : soviele falsche Ueberlegungen sind selten zu lesen !
  • Ueli Custer, 16.02.2018 22:22 Uhr
    Mein lieber Herr Auer, Werbeeinnahmen lassen sich nicht auf Befehl platzieren. Wenn die Gesamteinnahmen der SRG gleich bleiben sollen, müssten die Werbeeinnahmen mehr als verdoppelt werden. Dafür ist in den Programmen einerseits kein Platz und andererseits gibt das der Markt nicht her.
  • Michael Auer, 16.02.2018 15:11 Uhr
    Aus meiner Sicht leider ein falscher Ansatz - Es wäre nun wesentlich dringlicher, die Billag-Gebühren (machen rund 75% der SRG-Einnahmen aus) sehr deutlich (auf max. 40% der SRG-Einnahmen) zu reduzieren. So müssten die restlichen 60% unteranderem durch Werbeerlöse zu marktüblichen Tarifen eingenommen werden. Heisst, die SRG muss die Leistungen/das Angebot/die Firmenstruktur wie die privaten ständig hinterfragen und anpassen, um die SRG wirtschaftlich sinnvoll zu betreiben und damit genügend Werbekunden durch ein optimales, auf den freien Markt abgestimmtes Preis/Leistungsverhältnis gefunden werden. Und nicht, weil die SRG dank 75% Einnahmen durch Gebühren gross und mächtig ist. Wäre übrigens der viel besser Weg, als die Billag ganz abzuschaffen und alles zu privatisieren (und die Meinungsbildung somit den mächtigen Verlagshäuser und Investoren überlassen sowie eine Zweitklassengesellschaft zu fördern, da guter, freier Journalismus nur noch für gut situierte zahlbar sein könnte).
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