04.12.2016

Bilanz

Das sind die reichsten Schweizer Medienunternehmer

3,7 Milliarden Franken – soviel Vermögen haben die fünf reichsten Vertreter aus der Medienbranche laut der «Gold-Bilanz» zusammen. Die 300 reichsten Schweizer besitzen zusammen 613 Milliarden Franken – mehr als noch im Vorjahr.
Bilanz: Das sind die reichsten Schweizer Medienunternehmer
Seit Freitag am Kiosk erhältlich: Die «Bilanz» mit den 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizern. (Bild: persoenlich.com)

Das Finanzjahr 2016 präsentiert sich sehr verhalten und doch sind die Superreichen in der Schweiz noch reicher geworden. Die 300 Reichsten besitzen laut dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz» zusammen 613 Milliarden Franken. Das sind 18,6 Milliarden mehr als letztes Jahr.

Zu den Aufsteigern des Jahres gehört die Familie Blocher mit einem Zugewinn von zwei Milliarden Franken aus deren Engagements in den Bereichen Kunststoffe, Chemie, Läckerli und Medien. Vermögen neu: 7 bis 8 Milliarden.

In der eigentlichen Rubrik «Medien» hat sich gegenüber dem Vorjahr nichts verändert, weder die Namen noch das Vermögen. Die reichsten Medienunternehmer des Landes sind:

Familie Coninx, 1,5 bis 2 Milliarden

Seit diesem Frühling sitzt Martin Coninx im Tamedia-VR. Er hat dort seine Schwester Claudia Coninx-Kaczynski abgelöst. Im Verwaltungsrat sind zwei weitere Stämme vertreten, der eine von Konstantin Richter, der andere von VR-Präsident Pietro Supino. Zusammen halten die Familien 72 Prozent der Aktien. Sie liessen sich dieses Jahr 34 Millionen Franken an Dividenden auszahlen.

Familie Ringier, 900 bis 1000 Millionen

Das Printgeschäft schrumpft, dem Online-Journalismus fehlt die Finanzierungsbasis. Das macht Michael Ringier Sorgen, der den Medienkonzern präsidiert und mit seinen Schwestern Annette Ringier und Evelyn Lingg auch besitzt. Das Ziel: Die Firma soll in Familienbesitz bleiben, das möchte auch die nächste Generation.

Jürg Marquard, 400 bis 500 Millionen

Der Selfmade-Verleger Jürg Marquard investiert weiter mit seiner Mediengruppe – seit dem Verkauf der Lifestyle-Titel in Deutschland vor allem im wachstumsstärkeren Osteuropa. Seine Arbeit erledigt Marquard bisweilen von seiner Villa in Herrliberg aus, gern auch aus seinen Domizilen in St. Moritz oder auf der Karibikinsel Nevis – am liebsten aber per iPad von Bord seiner Yacht «Azzurra II».

Familie Lamunière, 300 bis 350 Millionen

2013 verkaufte Pierre Lamunière sein Westschweizer Zeitungsportfolio für rund 500 Millionen Franken. Einen Teil des Erlöses verwendete er für die Privatisierung seiner zuvor kotierten Edipress Group.

Franziska und Erwin Reinhardt-Scherz, 250 bis 300 Millionen

Der langjährige Mehrheitsaktionär der «Berner Zeitung» hält sich stets im Hintergrund. Doch Erwin Reinhardt-Scherz hat ein Herz für den Journalismus – als Mitbesitzer einer Verlagsgruppe, als Zeitungsleser und als Mitgründer der Fondation Reinhardt von Graffenried, einer verlagsunabhängigen Stiftung, welche die Schweizer Medienpreise für Lokaljournalismus vergibt. (cbe)



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