17.10.2016

SRF

«Die Produzentin hat plötzlich nichts mehr gesagt»

In der SRF-Sendung «Happy Day» wurde Röbi Koller vom deutschen Fernsehen vor laufenden Kameras reingelegt. Im Interview spricht er über die Reaktion der Zuschauer, den Kontakt mit dem Produzententeam während der Einlage und die heftige Kritik am Scherz.
SRF: «Die Produzentin hat plötzlich nichts mehr gesagt»
SRF-Moderator Röbi Koller. (Bild: zVg)
von Michèle Widmer

Herr Koller, wie viel Mal haben Sie sich die Szenen, in denen Sie von «Verstehen Sie Spass» reingelegt werden, nachträglich angeschaut?
Ich wollte natürlich wissen, wie ich gegen aussen rübergekommen bin. Man will ja nicht das Gesicht verlieren. Ich habe mir das Video am Sonntag einmal angeschaut und muss sagen: Ich bin zufrieden. Zudem nehme ich es als Kompliment. Offenbar traute mir SRF zu, eine solche Situation zu meistern.

Als Zuschauer glaubt man kaum, dass Sie den Scherz nicht durchschauen. Der verkleidete Guido Cantz schaute derart Kurios aus.
Ich habe mir schon gedacht, dass der Mann komisch aussieht. Aber das sagt man einem Menschen nicht ins Gesicht – übrigens egal ob hell- oder dunkelhäutig. Meine Sorge galt der jungen Frau, die verwirrt auf dem Sofa sass und dachte in Kürze erstmals ihren Vater zu treffen. Solche Situationen sind sehr ernst. Ich wollte die Frau schützen.

Am Schluss zeigte sich, dass auch die junge Frau eine Schauspielerin war.
Ja, das war übrigens vielen Zuschauern nicht klar. Viele fragten danach: Und wie geht es Francesca?

Nebst Ihnen wurde ja auch das Publikum im Saal reingelegt. Wie waren die Reaktionen?
Das kann ich nicht sagen, ich war während der Sendung zu stark auf die Situation vorne auf der Bühne konzentriert. Ich konnte nicht auch noch auf das Publikum achten.

Immer wieder forderten Sie die Regie auf, den falschen Vater hinauszubegleiten. Welche Antwort kam da?
Meine Produzentin hat plötzlich nichts mehr gesagt. Erst als dann der «richtige Vater» reinkam, gab sie mir Bescheid. Das war dann wie eine Teilerlösung für mich. Aber da wusste ich ja noch nicht wie es weitergeht.

Sie selbst beurteilen den Spass gegenüber «G&G» als «gelungenen Spass». Es hagelt aber auch Kritik: Gegenüber dem «Blick» bezeichnet der ehemalige «Benissimo»-Produzent Max Sieber die Einlage als «peinlich und blöd». Was sagen Sie dazu?
Es gibt zwei Ebenen: Als direkt Betroffener beurteile ich die Veräppelung als gelungen. Über die Art und Weise und den Auftritt von Guido Cantz als verkleideter dunkelhäutiger Südafrikaner lässt sich streiten. Diese Frage müssen Sie den Verantwortlichen von «Verstehen Sie Spass« und vom Schweizer Fernsehen stellen, die dem Ganzen zugestimmt haben.

Ist Ihnen etwas Ähnliches in ihrer Karriere schon mal passiert?
Nein, bisher nicht. Wir feiern nächstes Jahr 10 Jahre «Happy Day» und ich dachte mal kurz drüber nach, ob die Redaktion wohl im Versteckten eine Überraschung für mich plant. Aber das ist jetzt zum Glück ja durch.

Guido Cantz hat Sie Ende Oktober als Gast in die Sendung «Verstehen Sie Spass» eingeladen. Gehen Sie hin?
Dann wird der Beitrag im deutschen Fernsehen gezeigt. Ich gehe hin, aber Details sind noch nicht besprochen worden.



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Kommentare

  • Pierre Rothschild, 18.10.2016 10:31 Uhr
    Dumm und viel zu lang. Schlimm: die Security bei SRF, und das bei einer grossen Live-Sendung, gibt es nicht. Koller konnte ja nicht wissen, was der Mann plante. Kurt Felix sel. hätte so eine Idee seines Teams nach einer Minute verworfen!
  • Dieter Widmer, 18.10.2016 07:38 Uhr
    Ich habe den Gag blöd gefunden. Und zwar weil er nicht lustig war und weil die Zuschauer im Studio keine Ahnung hatten. Für diese muss es eine Tortur gewesen sein, weil sie mit Francesca litten.
  • Margaretha Hirzel, 17.10.2016 22:01 Uhr
    Ich fand das ganze sehr lustig und bevor es ausgestrahlt wurde das sei eine rei Lesung sagte ich schon Röby wird reingehen weil ich den Mann an den Augen erkannte ich fand das ganze lustig ich verstehe halt auch Spaß
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